Categories: Software

SAP und On-Demand: „Der Umstieg ist schwieriger.“

Herr Kagermann, Chief Executive von SAP, dem 10 Milliarden Dollar schweren Marktführer, sagt, dass neue Wettbewerber, eine im Wandel begriffene Wirtschaft und eine sich schnell entwickelnde Technologie das 34 Jahre alte Unternehmen antreiben, die Art, wie man dort Software herstellt und verkauft, zu überdenken.

SAP drängt mit einer neuen servicebasierten Architektur nach vorne, aber Erzrivale Oracle ist dem Unternehmen dicht auf den Fersen. Die große Frage ist, ob die mehr als 33.000 Kunden von SAP mitmachen und sich die neue Software zulegen werden und wann sie es tun: dieses Jahr, nächstes Jahr oder gar nicht?

Auf der jährlichen Anwenderkonferenz des Unternehmens in Orlando, Florida (USA), setzte sich Kagermann mit CNET Networks, zusammen, um zu erörtern, warum SAP und Oracle um das Service-Geschäft ringen und wie Microsoft von einem möglichen Aufkäufer zu einem respektierten Partner geworden ist.

ZDNet: Sie sagen, dass SAP nahe daran sei, die Produktumgestaltung nächstes Jahr abzuschließen. Was ist die nächste große F&E-Investition für SAP?


Kagermann: So etwas hört niemals auf. Solche Pläne bringen uns an einen bestimmten Punkt. Es ist wie damals, als wir vor Jahren einen Plan zur Vermarktung von R/3 (Anwendungen) hatten. Das ist eine große Investition. Aber später ergeben sich so viele Bedürfnisse an neuen Funktionen auf dem Markt, dass man sich ständig weiterentwickelt. Man muss den Kunden neue Konzepte vorlegen, und die Risiken liegen darin, ob man das schafft, ob es funktioniert und ob man der Erste ist.

Sobald die Konzepte vorliegen, ist das Risiko geringer. Dann hat es sich bewährt und es kommen dann mehr Kunden dazu. Das ist wie beim Übergang von einer Client-Server-Architektur zu einer serviceorientierten Architektur, bei der es sich um einen größeren Schritt und um ein größeres Risiko handelt.

ZDNet: Denken Sie, dass die Umstellung hin zu einer serviceorientierten Architektur (SOA) ein größerer Schritt ist als jener, mit dem Sie vor Jahren den Wechsel von Mainframes hin zu einer Client-Server-Architektur vollzogen haben?

Kagermann: Ja. Dies ist ein größerer Schritt – der andere war eher ein Schritt technologischer Art, bei dem man einen Teil der Anwendung umschreibt, die dann aber weiter läuft wie zuvor. Aber bei SOA geht es darum, wie man eine Anwendung aufbaut. Es hat nichts mit der zugrunde liegenden Hardware zu tun. Daher ist die Umstellung schwieriger und wenn man einige dieser neuen Konzepte umsetzt, kann man nie sicher sein, dass alles wirklich funktioniert, dass es nicht zu langsam ist; all das, all diese Risiken gibt es.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

11 Stunden ago

Sicherheitslücken in Überwachungskameras und Video-Babyphones

Schwachstellen aus der ThroughTek Kaylay-IoT-Plattform. Dringend Update-Status der IoT-Geräte prüfen.

12 Stunden ago

AWS investiert Milliarden in Cloud-Standort Brandenburg

Fast acht Milliarden Euro fließen in die deutsche Region der AWS European Sovereign Cloud. Das…

15 Stunden ago

Hochsichere Software für Electronic Knee Boards der Bundeswehrpiloten

Im Rahmen der umfassenden Digitalisierung der Bundeswehr ersetzen Electronic Knee Boards die herkömmlichen Handbücher von…

18 Stunden ago

Mai-Patchday: Microsoft schließt zwei aktiv ausgenutzte Zero-Day-Lücken

Sie betreffen Windows 10, 11 und Windows Server. In SharePoint Server steckt zudem eine kritische…

22 Stunden ago

Firefox 126 erschwert Tracking und stopft Sicherheitslöcher

Mozilla verteilt insgesamt 16 Patches für Firefox 125 und älter. Zudem entfernt der Browser nun…

24 Stunden ago