„Meeting Space“: Microsoft setzt bei Vista auf Peer-To-Peer

Das neue Betriebssystem von Microsoft, das für Privatanwender nicht vor Anfang nächsten Jahres erhältlich sein wird, verfügt über eine ganz neue Funktion zur Zusammenarbeit. Damit können Laptops Daten mit anderen Geräten in der näheren Umgebung austauschen. Der Softwarekonzern aus Redmond nutzt dabei eine Technologie, die sonst bevorzugt in Musiktauschkreisen zum Einsatz kommt: Peer-to-Peer (P2P).

Microsoft nennt die Anwendung „People Near Me“ und wird für eigene Software-Projekte und auch von anderen Entwicklern eingesetzt. Das Unternehmen hat ein darauf basierendes Programm in Vista eingebaut – Windows Meeting Space – mit dem Dateien ausgetauscht und betrachtet werden können.

Die neuen Kollaborationswerkzeuge sind Teil einer Vielzahl von Funktionen, zu denen auch verbesserte Such- und neue Grafikfähigkeiten gehören. Meeting Space ist für unterschiedliche Situationen gedacht: Zunächst einmal dafür, dass Menschen sich in einem Café treffen und Daten miteinander austauschen können. Im Geschäftsleben könnte man sich eine Situation denken, in der mehrere Leute im Rahmen einer Besprechung eine Präsentation gemeinsam betrachten und bearbeiten möchten. „Man kann eine Session starten und auf das System eines dritten übertragen“, so Mika Krammer, ein Director aus der Windows Client Unit.

Für das Feature benötigt man einen Laptop mit eingebauter WiFi-Funktionalität (über die inzwischen fast alle Notebooks verfügen), ein Internetzugang ist jedoch nicht erforderlich, da die Technik mit Peer-To-Peer-Verbindungen arbeitet. Die meisten Versionen von Vista werden es dem Anwender ermöglichen, eine Session zu starten. „Wir haben versucht, niemanden von einer Session auszuschließen“, so Krammer. Anwender mit der Version Home Basic werden jedoch lediglich an Sessions teilnehmen, selbst jedoch keine starten können.

Die zuvor unter dem Namen Windows Collaboration bekannte Funktion gab es auch in früheren Testversionen von Windows, jedoch sagte Krammer, dass Microsoft das Programm umbenannt und überarbeitet habe, damit es in der Beta 2-Version von Vista, die letzte Woche herausgegeben wurde, stabiler läuft.

Ähnliche Ad-hoc-Netzwerke ließen sich auch unter Windows XP und anderen Versionen des Betriebssystems aufbauen, Vista bietet allerdings eine stabilere Verbindung zu Nutzern in der näheren Umgebung und außerdem das integrierte Meeting-Space-Programm.

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google: Passkeys schützen mehr als 400 Millionen Google-Konten

Die Passwort-Alternative Passkeys überholt Einmalpasswörter bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Microsoft setzt sich aktiv für die…

13 Stunden ago

Infostealer: 53 Prozent der Angriffe treffen Unternehmensrechner

Der Anteil steigt seit 2020 um 34 Prozentpunkte. Allein 2023 erfasst Kaspersky rund 10 Millionen…

14 Stunden ago

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

1 Tag ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

3 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

3 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

4 Tagen ago