Categories: Sicherheit

Antivir jetzt mit heuristischen Scanmethoden

Mit neuen heuristischen Scanmethoden will der Antivirensoftware-Hersteller Avira mit dem Juni-Release seine Antiviren-Produkte sattelfester machen und proaktiven Schutz bieten. „AHeAD (Advanced Heuristic Analysis and Detection) erkennt unbekannte Malware bereits bevor eine spezielle Virensignatur gegen den Schädling erstellt und ein Virenschutz-Update dazu versandt wurde“, erklärt Avira-Sprecherin Adela Kohl.

Die Heuristik kann anhand der Beschaffenheit einer Datei, der Abfolge signifikanter Code-Sequenzen oder bestimmter Verhaltensmuster mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit feststellen, ob es sich um eine schädliche oder virulente Datei handelt. Ausschlaggebend für die Neuerung bei Avira sei das immer schnellere Tempo, mit dem sich Viren und Malware verbreiten, verwandeln und anpassen können. Statische Erkennungsverfahren über Virensignaturen würden häufig nicht mehr ausreichen, um die Sicherheit eines Systems zu gewährleisten, so Kohl.

Proaktive Systeme allein reichen jedoch nicht aus, bisherige Schutzmethoden wie die Signatursuche werden immer ein Bestandteil von Antivirensoftware sein. „Es gibt viele Arten von Malware die man nicht zuverlässig proaktiv erkennen kann. Einige versuchen gezielt einer proaktiven Erkennung zu entgehen in dem verdächtige Merkmale verschleiert werden“, so Kohl. Zudem seien bei einer heuristischen Erkennung Fehlalarme unvermeidlich, da es immer Dateien geben wird, die sich ähnlich einer Malware verhalten, jedoch völlig unbedenklich sind.

Treten Fehlalarme auf, wird die Heuristik dementsprechend angepasst. Eine effiziente Heuristik zeichne sich durch eine gute Gewichtung zwischen Fehlalarmquote und Erkennungsrate aus um den User nicht unnötig mit Fehlalarmen zu irritieren. Bei Avira kann die Sicherheitsstufe vom Benutzer eingestellt werden (Low/Medium/High). „Je höher die Stufe eingestellt ist, desto besser ist zwar die Erkennungsrate, allerdings steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Fehlalarme“, erläutert Kohl. Ist erst einmal Alarm geschlagen, biete die Virenschutzsoftware die Wahl, die potenziell virenverseuchte Datei in Quarantäne zu nehmen oder vom Rechner zu löschen.

Zudem sei AHeAD in der Lage, manipulierte HTML-Dateien proaktiv auf Gateways zu überprüfen. Auf diese Weise werde wirksam verhindert, dass Hacker eventuelle Exploits in Browsern ausnutzen können. Die Heuristik AHeAD ist für Geschäftskunden sowohl in die Windows- als auch in die Linux-Versionen von Antivir integriert.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

10 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

12 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

13 Stunden ago

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

20 Stunden ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

22 Stunden ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

1 Tag ago