Maschinen übernehmen alte GSM-Netze

Während Handybenutzer zunehmend auf 3G-Netze umsteigen, wird das alte GSM-Netz vermehrt von Maschinen genutzt. Das schwedische Marktforschungsinstitut Berg Insight beziffert die Anzahl der nicht-menschlichen Teilnehmer am Mobilfunk in Europa auf mittlerweile etwa fünf Millionen, bis 2009 werde die Zahl auf 25 Millionen ansteigen.

„Wir wissen, dass das Wachstum in der Zahl der Mobiltelefone in den Industrieländern allmählich an Grenzen stößt“, erklärt Analyst Tobias Ryberg. „Es gibt aber auch Beweise, dass andere Geräte diese Führungsrolle bei der Marktentwicklung übernehmen werden. In dem Ausmaß, wie die Teilnehmer auf 3G-Netze umsteigen, werden die alten zuverlässigen GSM-Netze von Maschinen genutzt werden“, so der Analyst.

Bei Verbrauchsmessgeräten und im Fahrzeugsektor sieht Ryberg das größte Potenzial für GSM. „Es gibt bereits mehrere Projekte, bei denen eine halbe Million Stromzähler über mobile Netze abgelesen werden sollen. Das ist erst der Anfang“, erläutert Ryberg. Ein ähnliches Bild bietet sich im Fahrzeugsektor. „500.000 LKWs werden im deutschen Toll-Collect-System mit einer GSM-GPS-Kombination überwacht. In Italien haben 100.000 Autofahrer einen Vertrag nach dem Pay-As-You-Drive-System, bei dem die Prämie nach der tatsächlich gefahrenen Strecke, dem Ort und dem Zeitpunkt abgerechnet wird.“

Ryberg ist davon überzeugt, dass die Kombination von GPS und GSM künftig weit verbreitet zur Ermittlung einer fahrleistungsorientierten Kfz-Steuer oder zur Überwachung von Geschwindigkeitsbeschränkungen eingesetzt werden wird. Zudem werden sich die Pay-As-You-Drive-Verträge stärker durchsetzen, so Berg Insight.

Darüber hinaus haben die Marktforscher weitere Wachstumsbereiche für die drahtlose Maschine-zu-Maschine-Kommunikation ausgemacht – beispielsweise im Einzelhandel und in der Sicherheitstechnik. Die mobile Kommunikationstechnik werde aktuell schon in Alarmsystemen, Terminals für elektonische Bezahlsysteme, Parkplatzüberwachung sowie bei weiteren Fernabfrage und Monitoringsystemen auf breiter Front genutzt.

ZDNet.de Redaktion

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