Trotz zahlloser Warnungen in den letzten Jahren fallen noch immer viele Internet-Anwender auf Phishing-Mails herein und geben so quasi freiwillig sensible Daten preis. Drei Wissenschaftler haben die Gründe dafür in der Studie „Why Phishing Works“ untersucht.
Während der Tests mit einer kleinen Gruppe fanden Rachna Dhamija (Harvard), Mati Hearst und J.D. Tygar (beide University of California in Berkeley) heraus, dass 90 Prozent der Probanden bei einer effektiven Phishing-Mail nicht herausfinden konnten, ob diese echt ist.
Für den Versuch richteten die Wissenschaftler die Website www.bankofthevvest.com ein, bei der das „w“ in der Domain durch zwei „v“ ersetzt wurde. Zudem wurde die Seite mit einem gefälschten Verisign-Logo und einem Echtheitszertifikat ausgerüstet. 91 Prozent der Teilnehmer stuften die Seite als echt ein. Für den Online-Handel sind dies alarmierende Ergebnisse, da sich Nutzer mit schlechten Erfahrungen vom Internet abwenden.
Aber auch mit der Bewertung legitimer Sites hatten die Probanden Schwierigkeiten. Eine echte Etrade-E-Mail, die auf eine einfache Seite ohne aufwändige Grafiken weiterleitet, wurde von 77 Prozent als Fälschung angesehen.
Viele Anwender tappen in die Phishing-Falle, da sie beim Surfen zu wenig aufmerksam sind. Fast ein Viertel der Versuchsteilnehmer prüften weder die Adress- und Statusleiste noch andere Sicherheits-Hinweise. Phisher, die in URLs einzelne Zeichen gegen ähnlich aussehende tauschen, haben so leichtes Spiel.
Auch ist vielen die Syntax von Domains offenbar nicht klar. Sie ordnen laut der Studie die Adresse www.ebay-members-security.com dem Internet-Auktionshaus zu. Ein weiteres Problem sei, dass sich viele von vermeintlichen Sicherheitshinweisen wie einem Vorhängeschloss-Icon in die Irre führen lassen. Eine solche Grafik kann problemlos auf einer Site eingefügt werden.
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