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Sony hat Probleme mit der UMD

Sony hat mit seinem Filmformat UMD (Universal Media Disk) für die tragbare Playstation PSP offenbar nur geringen Erfolg. Laut einem Bericht des Hollywood Reporters sind nun mindestens zwei große Filmstudios abgesprungen. Die Verkaufszahlen für Filme würden nur noch so „dahin tröpfeln“. Dies führte zuerst zum Herunterfahren der Produktion, nun soll laut einem anonymen Informanten die Fertigung zur Gänze eingestellt werden. Sony will die Studios jetzt mit dem Einbau eines TV-Ausganges bei der Stange halten.

Ein Manager der Universal Studios holte gleich zu einem Rundum-Schlag aus: „Es ist schrecklich. Die Verkäufe liegen praktisch bei null. Das ist eine weitere Sony-Bombe – wie Blue-ray.“ Bei Paramount Pictures hieß es, man evaluiere regelmäßig die PSP-Plattform, der aktuelle Fokus liege jedoch eher bei HD. Ein Hollywood-Manager wird mit den Worten zitiert: „Keiner schaut Filme auf der PSP. Es sei eine Spielkonsole. Punkt.“ Bei Sony sieht man das naturgemäß etwas anders. Die Studios hätten in zu kurzer Zeit zu viele Filme auf den Markt gebracht. In den fünf Monaten nach dem US-Start im März 2005 waren bereits 239 Titel auf dem Markt oder zumindest in Vorbereitung. Laut dem Technik-Portal Redorbit kritisierten Beobachter vor allem, dass es eine viel höhere Zahl an Filmen, als an Spielen für die PSP gibt.

Der Blick auf den österreichischen Markt scheint den Argumenten der Studios zu widersprechen. „Bei uns gehen die Filme besser als die Games“, erklärt Marlies Frey, Sprecherin von Sony Computer Entertainment Austria. Frey führt dies vor allem auf die Kosten zurück. „Ein Film kostet etwa 15 Euro, ein Spiel knapp 50 Euro. Das ist natürlich ein Unterschied für die Geldbörse.“ Sony werde jedoch in den nächsten Monaten einige PSP-Neuerungen veröffentlichen, die auch die Verkäufe wieder ankurbeln sollen. Mit Talkman soll ein übersetzender Vogel das Leben im Ausland erleichtern. Zudem soll der Reiseführer Planet PSP bei der Orientierung helfen. „Dadurch erwarten wir einen erneuten Nachfrageschub“, meint Frey.

Der Schlüssel, die Studios dennoch bei der Stange zu halten, wird bei einer Technikadaption der PSP gesehen. Hauptmangel der PSP sei der fehlende TV-Ausgang, erklärte Benjamin Feingold, Präsident von Sony Pictures Home Entertainment. Wie das australische Portal AustralianIT berichtet, will der Konzern in den kommenden Tagen mit den Filmstudios über den Einbau eines TV-Ausganges verhandeln. „Wir hoffen, dass mit der nächsten Generation der PSP das Format wieder belebt wird“, so Feingold.

Die Filme auf der kleinen UMD-Disk haben eine Auflösung von 480 mal 272 Pixel und können nur auf der PSP gesehen werden. Eine spezielle Software ermöglicht es, auch Film- und Video-Content, vorausgesetzt er ist nicht kopiergeschützt, in des PSP-Format zu konvertieren. Ein TV-Ausgang würde den Filmgenuss auch auf den Fernseher bringen.

ZDNet.de Redaktion

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