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Alternativen zu Adobe: Vier Geheimtipps für Grafiker

Diese „Community Technology Preview“ – anders ausgedrückt: Beta – lässt die Grenze zwischen Vektor- und Rastergrafik verschwimmen. Sie eignet sich gleichsam für Illustrationen, digitales Malen und professionelles Grafikdesign. Bestehendes Material lässt sich editieren und verfremden; ebenso kann man seinen Ideen freien Lauf lassen und neue Kunstwerke schaffen.

Dazu schöpft man aus einem Fundus vordefinierter, komplexer Style-Sets, die sich gezielt oder nach dem Zufallsprinzip auf Bitmaps anwenden lassen – stets in Echtzeit. Effekte, die auf Bilder gerichtet sind, bleiben zunächst ohne Auswirkung auf Vektor-Layer, die man jederzeit nach Belieben skalieren oder drehen kann. Legt man andererseits Filter auf Vektor-Pfade, so lassen sich deren Linien oder Texte editieren, skalieren oder drehen: Flexibilität bis zum Schluss. Interessant ist die Möglichkeit, die Transparenz von Objekten der Länge nach zu variieren, Farbverläufe zu schaffen und plastische Wirkung durch Reflexionen.

Interaktive Rollover-Effekte, HTML- und Java-Codes, die Acrylic erzeugt, können in externen Editoren weiter bearbeitet werden. Webmaster kommen mit Hilfe eines Assistenten schnell zu anschaulichen Pop-up-Buttons. Fließende Auswahlmasken stellen Objekte recht frei, die man etwa für Montagen benötigt. Intelligente Algorithmen unterscheiden Vorder- und Hintergrund. Auch klassische Effekte sind mit an Bord: vom Clonen über „Embossing“ bis hin zum Verwischen.

Die wirkungsvolle Pinselengine erstellt Strokes auch auf Basis von Bildausschnitten. Doch man kann auch eins von hunderten Presets nutzen – oder nach Belieben anpassen.

Weitere Features:

  • Variationspalette zur dynamischen Änderung der Pinselstruktur
  • Effect Lines zum Programmieren wechselnder Pinselstrich-Gruppen
  • Aufblähen und Verzerren durch Warp Mesh
  • Oberflächen, Ränder
  • Form- und Freihand-Werkzeuge
  • Editierbare „Pinsel-Familien“
  • Pixel Preview zur Abschätzung von Auflösung und Kompressionsrate
  • Import von tif, .psd, .jpg, .bmp, .png, .gif
  • Export als .tif, .psd, .jpg, .bmp, .png, .gif, .ai, .eps, .pdf, .xaml
  • Unterstützung druckempfindlicher Malwerkzeuge
  • Infofenster mit Bilddetails
  • Thumbnail-Betrachter

Fazit

Der Graphic Designer aus Microsofts Expression Suite treibt das Konzept von Picture It! ein Stückchen weiter. Effekte lassen sich komfortabel als Makros speichern, sämtliche Änderungen lassen sich rückgängig machen. Das Programm fügt in der aktuellen Version einzelne Panorama-Ausschnitte anhand ihrer Ecken automatisch zusammen – Übergänge sind kaum sichtbar. Der Export in die 3D-fähige XAML-Markup-Sprache wird wohl erst richtig zum Tragen kommen, wenn das Betriebssystem Vista und die „Windows Presentation Foundation“ massiv Einzug halten. Doch auch jetzt ist der Austausch mit Power Point und anderen Office-Produkte schon möglich: ganz einfach durch Copy&Paste.

Die Vorversion des Graphic Designer nannte sich „Acrylic“ – nach der schnell aushärtenden Kunststoff-Malfarbe. Acrylic wiederum beruhte auf dem Klassiker Expression. Microsoft erwarb die Anwendung zusammen mit dem Hersteller Creature House bereits 2003. Die CTP ist zwar stabil, streckenweise jedoch noch etwas kompliziert zu steuern. Zeichnen und Malen beherrscht sie weit besser als Bildoptimierung, allein schon mangels Funktionen im letzteren Bereich.

Die „March 2006 CTP“ bietet erweiterten XAML-Export.

Zum Download

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ZDNet.de Redaktion

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