Itanium hat ein Problem. Wie beispielsweise der Deutschland-Chef von AMD immer wieder gerne feixend betont, gibt es nicht genügend Software für Intels leistungsstärksten Chip. Nun will Intel das Ruder mit einer neuen Kooperation herumreißen: Das Unternehmen ist eine tief greifende Partnerschaft mit Transitiv eingegangen. Sie zielt darauf ab, Konkurrenzprodukte zugunsten von Systemen auf Intel-Basis auszurangieren.
Software von Transitive sorgt dafür, Programme für RISC (Reduced Instruction Set Computing)-Prozessoren auf den Serverprozessoren Itanium und Xeon von Intel laufen zu lassen. Zu den RISC-Chips zählen bekanntlich der Sparc von Sun, PA-RISC von Hewlett Packard, Alpha von HP, der Power-Prozessor von IBM oder MIPS von SGI.
x86-Chips sind in der Regel deutlich billiger als ihre RISC-Konkurrenten. Wenn die Übersetzungssoftware von Transitiv ausgereift ist, ist der Einsatz der teuren Prozessoren nicht mehr nötig. Sun und IBM könnten zu den ersten Leidtragenden dieser Entwicklung gehören. Doch Gerhard Schlabschi, Manager Product Markting bei Sun, winkt ab: „Wen wir emuliert werden, ist das ja grundsätzlich eine Auszeichnung für uns. Aber wir sehen dadurch keine Gefahr für den Sparc. Unsere Chip Multithreading (Niagara)-Maschinen sind mindestens dreimal schneller als Xeon-Rechner, die Klassische Applikationen im Rechenzentrum laufen auf ihnen nur eingeschränkt. Also: Es besteht keine Gefahr für Sparc, am allerwenigsten durch den Itanium. Der ist und bleibt eine Fehlentwicklung von Intel.“
In einem Interview erklärte der CEO von Transitive, Bob Wiederhold, dass Intel die Transitive-Entwicklung finanziell unterstützt und Ingenieure zur Verfügung stellt. So soll die Entwicklung von Kombinationen aus Prozessoren und Betriebssystemen beschleunigt werden. Intel leistet laut Wiederholt auch Unterstützung bei der Verkaufsförderung und Zusammenarbeit mit Softwareunternehmen, so dass die Kunden die Software von Computerherstellern beziehen können.
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