Flüssiglinsen für Handy-Kameras präsentiert

Der französische Flüssiglinsen-Hersteller Varioptic hat mit der Arctic 320 eine neue Linse präsentiert, die Mobiltelefon-Kameras mit mehreren Megapixeln und Autofokus ausstatten soll. Durch die flüssige Beschaffenheit der Linse ist es möglich, den Fokus komplett ohne mechanische Einwirkungen zu steuern. Dies erfolgt ausschließlich über die Veränderung von elektrischen Spannungsunterschieden auf der flüssigen Oberfläche. Da auf jegliche Feinmechanik verzichtet werden kann, bietet sich die platzsparende Linse vor allem für Mobiltelefone an. Eine Kooperation mit der Manufaktur-Abteilung von Samsung soll gewährleisten, dass die neuen Linsen noch in diesem Jahr bei verschiedenen Herstellern zum Einsatz kommen.

„Der Einsatz von Flüssiglinsen wird schon in wenigen Jahren zum Standard in der Massenproduktion von Handykameras mit Autofokus gehören“, wertet Varioptic-Vizepräsident John Barber den markttauglichen Launch der ersten und derzeit einzigen Flüssiglinse als kleine Revolution. Probleme der ersten Testphase, die in erster Linie bei extremen Temperaturverhältnissen auftraten und die Verwendung der Linse im Freien äußerst problematisch machten, sollen mittlerweile ausgeräumt sein. Die Betriebstemperatur gab Pressesprecherin Isabelle Jourdain mit minus 20 bis plus 60 Grad an. Generell halte die Linse sogar Temperaturen bis minus 40 und plus 85 Grad stand.

„Durch die nicht notwendigen mechanischen Teile kann die Linse kostengünstiger produziert werden. Weitere, gerade für Mobiltelefone relevante Vorteile ergeben sich durch den geringeren Energieverbrauch und die Kompaktheit der Linse“, so Jourdain weiter. Darüber hinaus agiere die neue Linse durch ihre Beschaffenheit und den rein elektronischen Betrieb weitaus schneller als herkömmliche Handykamera-Linsen.

„Die Entwicklung einer Flüssiglinse für Mobiltelefone stellt die größte Herausforderung dar, da sie klein, robust, Temperatur-unempfindlich, verlässlich und gleichzeitig aber auch energiesparend beschaffen sein muss“, glaubt Jourdain. Sie geht davon aus, dass der Einsatz in Mobiltelefonen erst den Anfang bedeutet. Andere Verwendungsmöglichkeiten sieht das Unternehmen abseits von Entertainment-Applikationen auch in unterschiedlichen Sparten der Industrie, Medizintechnik oder Sicherheitsbranche. Die offizielle Präsentation der Flüssiglinse wird bei der am kommenden Montag beginnenden 3GSM-World-Conference in Barcelona stattfinden.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

19 Stunden ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

2 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

2 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

2 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

2 Tagen ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

2 Tagen ago