Categories: Workspace

100-Dollar-Laptop bekommt Konkurrenz von Microsofts Handy-PC

Der 100-Dollar-Laptop von Nikolas Negroponte ist im Rahmen des World Economic Forum im Schweizer Davos wieder einmal in den Blickpunkt gerückt. Microsoft-Gründer Bill Gates hat ein Modell eines Handy-PCs vorgestellt, mit dem die Informationstechnologie in Entwicklungsländer gebracht werden soll. Er pries die Entwicklung als billigere Alternative zu herkömmlichen Computern und Laptops.

Craig Mundie, Microsoft-CTO, sagte in einem Inteview mit der „New York Times“, dass sein Unternehmen schon einige Zeit an der Idee des Handys als PC arbeite. „Wir sind überzeugt, dass dies ein einfacherer Weg ist, Computertechnologie zu Menschen in Entwicklungsländern zu bringen, als sie mit billigen Laptops zu versorgen“, so Mundie. Jeder werde in Zukunft ein Handy haben. Da mittlerweile auch Fernsehgeräte auf der ganzen Welt verbreitet sind, sei es ein nahe liegender Ansatz, das Mobiltelefon zum Computer zu machen. Dazu sind neben dem TV-Gerät lediglich ein Handy-Adapter und ein Keyboard notwendig. Zu den tatsächlichen Kosten hüllte sich Mundie ebenso wie Gates in Schweigen.

Ungeklärt bleibt die Frage inwieweit Negropontes Ankündigung, Open Source Software und nicht Windows zu verwenden, Microsofts Handy-PC-Strategie gefördert hat. Für Gates war es jedenfalls schmerzlich und auch Mundie äußerte sich in der Öffentlichkeit skeptisch über den Erfolg des 100-Dollar-Laptops. „Ich schätze das, was Nick versucht zu tun“, so Mundie. „Wir haben allerdings Bedenken bezüglich der Nachhaltigkeit seines Ansatzes.“ Im Dezember meldete sich auch Intel-Boss Craig Barrett mit einem vernichtenden Urteil zu Wort. Negropontes Laptop sei nicht mehr als ein Spielzeug, das keinen Erfolg haben werde, wetterte Barrett. Vermuteter Hintergrund: Negropontes Entscheidung AMD-Prozessoren zu verwenden.

Negroponte verkündete vergangenen Samstag in Davos, er habe einen Vertrag mit Quanta Computer, die seinen Laptop produzieren wollen, abgeschlossen. Zudem konnte seine Organisation, One Laptop per Child, ein Memorandum of Understanding mit dem UN Development Programm unterzeichnen, worin einen Zusammenarbeit der beiden bei der Entwicklung von Technologie und Lehrmittel festgehalten wurde. Nächstes Jahr will Negroponte die ersten einsatzfähigen Geräte nach Davos mitbringen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

10 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

12 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

13 Stunden ago

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

20 Stunden ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

22 Stunden ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

1 Tag ago