Microsoft lenkt im Eolas-Patentstreit ein

Microsoft ändert die Anwendung von ActiveX und Java Applets im Internet Explorer um einer drohenden Strafe an die Firma Eolas und die University of California (UC) zu entgehen. Eolas und die Universität beanspruchen das Patent für sich, im September dieses Jahres hat das US-Patentamt die Gültigkeit erneut bestätigt. Das Patent beinhaltet die Integration von Flash-, PDF-, RealAudio-, RealVideo- und anderen Dateien, für die Eolas Lizenzgebühren fordert. Mit dem Einlenken will Microsoft nun einer drohenden Strafe entgehen.

Web-Designer und andere Partner wurden gestern, Freitag, von Microsoft aufgefordert, ihre Websites zu modifizieren. Ansonsten würden die User einen Extra-Klick machen müssen, um etwa Flash-basierte Werbung zu sehen. Auf die Kunden habe die Nachjustierung nur geringen Einfluss, sagt der Kundenservice-Chef von Microsoft, Michael Wallent. Die neue Version soll mit sämtlichen neuen Windows-Exemplaren vertrieben werden, für ältere Browser soll es ein Upgrade geben, das in die Sicherheits-Update-Pakete integriert sein wird. „Innerhalb von sechs Monaten wird ein Großteil der Kunden den Explorer in der abgeänderten Version verwenden“, meint Wallent.

Der Rechtsstreit um das Softwarepatent läuft bereits seit Jahren, 2003 wurde Microsoft zu einer Geldstrafe von 500 Millionen Dollar an Eolas und die Universität verurteilt, später wurde diese auf 565 Millionen Dollar erhöht. Microsoft hat das Urteil angefochten, im März dieses Jahres hat ein Berufungsgericht Microsoft die Möglichkeit gegeben, den Nachweis zu bringen, dass Microsoft die Software vor Eolas entwickelt hat.

Noch in diesem Jahr wird der Fall wieder vor Gericht stehen. Laut Microsoft sei man durch die Nachjustierung vor rechtlichen Ansprüchen sicher. „Wir erwarten nicht, dass noch mehr Änderungen verlangt werden“, sagt Wallent. Microsoft werde die Angelegenheit weiter verfolgen, da der Softwaregigant das Eolas-Parent noch immer für ungültig halte, so Wallent.

ZDNet.de Redaktion

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