Hardware-Strategien und Programmiermodelle

Im Augenblick scheinen die Hauptakteure im Rennen um Marktanteile hauptsächlich auf vier Hardware-Pferde zu setzen:

  • Sun setzt auf Solaris und Multithreading auf Chipebene.
  • IBM setzt auf Linux und Cell-basierte Verarbeitung.
  • Microsoft wettet darauf, durch den Aufbau eines Unterhaltungskomplexes um seine „Nexus“-DRM-Technologie und den in der X360-Spielkonsole eingebetteten PowerG5-Nachfolger von IBM zum Heimcomputerstandard zu werden.
  • Intel setzt auf das Aufklauben der Überreste – indem das Unternehmen in Bezug auf Leistung und Multicore dem Marktführer folgt und zugleich versucht, für Microsoft-Anwender und herkömmlichen x86-Code Leistungsfähigkeit zu bewahren.

Alle vier wirken sie wie Hardware-Strategien, aber eigentlich beruhen alle auf Annahmen bezüglich Software und wie der Markt auf Softwareveränderungen reagiert.

Dementsprechend enthielten die Ankündigungen von Intel auf der kürzlich in San Francisco abgehaltenen Entwicklerkonferenz die folgen Punkte:

  • Ein strategischer Schwerpunkt liegt bei mehr Rechenleistung pro Watt – eine Folgereaktion auf Initiativen von Sun, IBM und AMD, die Leistungsfähigkeit durch Vereinfachung des Designs, erhöhten Parallelismus und Senkung der Übertragungskosten zu verbessern.
  • Beschleunigte Entwicklung und Verbreitung von Dual-Core-Produkten, einschließlich der frühen Platzhaltermodelle, die aus zwei Cores in einem gemeinsamen Gehäuse bestehen, aber ohne wesentliche Veränderungen im Design oder anderswo.
  • Hinzufügen von zwei von AMD entwickelten 64-Bit-Kompatibilitätsanweisungen zum allgemeinen x86er-Befehlssatz.
  • Das Wegfallen von Hyperthreading bei CPU-Designs für den Massenmarkt.
  • Eine neue Technologie für die Dynamisierung der Cache-Zuweisung für echte Multicore-CPUs mit dem Ziel, sie für Einprozessor-Anwendungen effektiver zu machen.

Wirft man einen Blick auf die Strategie hinter diesen Ankündigungen, so sieht man große Anstrengungen beim gegenseitigen Hinterherhinken und einen hohen Wetteinsatz auf die weiter anhaltende Nachfrage nach CPUs, die einzelne, lineare Prozesse so schnell wie möglich ausführen.

Das Ende von Intels Hyperthreading sagt einem alles: Die meisten Leute haben es in ihrem PC-BIOS ausgeschaltet, weil Microsoft diese Technologie einfach nie voll unterstützt hat. Dabei ist die dynamische Cache-Zuweisung die andere Seite: Intel erwartet keine wundersame Veränderung hin zur Bevorzugung von Parallelismus in dem Code, den ihre Produkte im Allgemeinen ausführen. Aber man versucht Kunden, die Single-Thread-Prozesse ausführen, gerne so glücklich wie möglich zu machen.

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ZDNet.de Redaktion

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