Podcasting wird zur Finanzspritze

Die Podcasting-Welt fängt langsam an übers Geldverdienen nachzudenken. Innerhalb der so genannten Podosphäre, die erst vor Kurzem mit Hilfe des Apple Itunes-Service zum Leben erwachte, versuchen mehr und mehr Hobby-Rundfunksender die Aufmerksamkeit von Sponsoren und der Werbewelt auf sich zu ziehen. Nebenbei werden eigene Marketingstrategien entwickelt und Merchandiseprodukte zu den Podcasting-Shows verkauft. Einziges Problem am Rande: Noch immer wissen viel zu wenige Menschen, was Podcasting überhaupt ist.

Große Konzerne in den USA wie Gatorade, Chrysler und Tower Records sind bereits in das Sponsoring von Podcastern eingestiegen. Gatorde Deutschland sponsert derzeit keine Podcasts, ist aber grundsätzlich an jeder Werbeplattform interessiert, heißt es aus dem Unternehmen gegenüber pressetext. Tim Bourquin, Produzent der Sportshow „Endurance Radio“, die zuvor von Gatorade, inzwischen von der Sportschuhfirma Fleet Feet Sports unterstützt wird, gibt in seiner Sendung Tipps, wie sich am besten Profit aus dem Podcasting schlagen lässt. „Es gibt nicht viel Information darüber, wie man das am besten anstellt“, so Bourquin. Das größte Problem sei, dass die meisten potenziellen Sponsoren nicht einmal wüssten, was ein Podcast ist.

Inzwischen denken die Podcaster über verschiedene Geschäftsmodelle nach. Viele wollen künftig einen Teil ihrer Sendungen kostenlos und den Rest gegen Gebühr anbieten. Viele Unternehmen sehen in der Podosphäre noch zu viele Unsicherheiten, um sich für Werbeschaltungen oder Sponsoring zu interessieren. Am ehesten wird in Nachrichten- und Unterhaltungssendungen investiert. Manche bekannte Podcaster sehen aber auch die Podcasts selbst als Werbung. Fox Entertainment zum Beispiel produziert einen wöchentlichen Zwei-Minuten-Podcast, der ausschließlich dazu dient, anstehende Episoden von Fernsehserien zu promoten.

Die meisten Podcaster würden sich wünschen, dass Apple seine Statistiken zur Verfügung stellt, damit die Hobby-Sendungsmacher besser einschätzen könnten, wie viele Menschen ihren Shows durch Itunes Gehör schenken. Apple weigert sich bis dato allerdings die Zahlen mit den Podcastern zu teilen. Um sich für Werbende interessant zu machen, bleibt den Showmachern nicht mehr übrig, als sich auf E-Mail-Feedback, Seitenaufrufe ihrer Homepages und Downloadzahlen zu verlassen.

ZDNet.de Redaktion

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