Die integrierte Autostadt

Zeit ist häufig eine knappe Ressource bei der Umsetzung von IT-Projekten. So auch in der Autostadt in Wolfsburg. Nur elf Monate hatten Chief Technology Officer Claus Hohmann und Dr. Michal Bruna, Leiter IS/IT Kommunikationsmanagement, zur Verfügung, um das integrierte Autostadtsystem IAS, das den gesamten Park steuert, einzuführen. Aber es gelang

Wie ein roter Faden zieht sich IAS nun durch alle Bereiche der Autostadt: die Gastronomie, das Ticketing und die Fahrzeugsysteme. An ihr hängen auch das Corporate Objects System, das Hotel The Ritz-Carlton, eine Lösung, die den Gutschriftenverkehr und die Bewirtung der Abholer steuert, das Customer Care Center und die Autostadt Shops. Vor allem aber die Turmsteuerungssysteme, die das Herzstück des Parks sind. Sie regeln den Betrieb der Aufzüge, die die zur Auslieferung bereitgestellten Fahrzeuge von den gläsernen Auto-Türmen in die Empfangshalle verfrachten, wo sie ihre neuen Besitzer entgegen nehmen.

Für den Kunden in der Autostadt erhalten durch IAS das Erleben, das Erfahren und das Erinnern einen besonderen Stellenwert. Denn die Autostadt – Kommunikations- und Serviceplattform des VW-Konzerns – wurde als ein Ort konzipiert, der das Image von VW durch umfassende Sinneserfahrungen, durch Ästhetik und Kultur aufwertet soll. Mittel, um diesem Anspruch gerecht zu werden, sind unter anderem Architektur, Veranstaltungen, Ausstellungen und Gastronomie.

Gehört die IT auch zu diesen Mitteln? Nun, nicht im herkömmlichen Sinne. Sie soll funktionieren, aber nicht auffallen. Und darum entschied sich Volkswagen im Jahr vor der Eröffnung des Themenparks auch nicht für einen IT-Spezialisten, um das EDV-Konzept der Autostadt zu erarbeiten, sondern für einen Manager, der vielmehr die psychodynamischen und organisationspsychologischen Aspekte im Umgang mit IT als seine Schwerpunkte gefunden hat. Im Zentrum stehen deshalb nicht länger Bits und Bytes, sondern durch IT-Systeme unterstützte Dialoge. „In der Autostadt inszeniert sich die Technik nicht länger selbst, sie stellt sich in den Dienst des Menschen und ordnet sich ihm unter“, lautet das Credo. „Die IT der Gegenwart hat die Aufgabe, das Denken und Tun des Menschen zu unterstützen und nicht seine Arbeiten zu automatisieren, um ihn selbst zu ersetzen.“

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ZDNet.de Redaktion

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