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Lover Spy: Dem „Liebeswächter“ droht langjährige Gefängnisstrafe

In Kalifornien wurde der Hersteller einer besonders heimtückischen Überwachungs- und Spionagesoftware wegen Verletzung der US-Bundesgesetze zum Computer-Datenschutz in 35 Fällen angeklagt.

Der Beschuldigte, Carlos Enrique Perez-Melara, soll die Überwachungssoftware „Lover Spy“ entwickelt, beworben und vertrieben haben. Die Software ermöglichte es Personen, sämtliche Aktivitäten auf fremden Rechnern aufzuzeichnen und als detaillierten Bericht an sich selbst zu versenden.

Perez-Melara soll seine Software vor allem an Menschen verkauft haben, die ihren Partner der Untreue verdächtigten und dessen Online-Aktivitäten genauestens beobachten wollten.

„Spy by sending an E-Card“


Lover Spy:
„Catch a Cheating Lover“

Getarnt als elektronische Grußkarte wurde „Lover Spy“ per E-Mail an die zu überwachende Person gesendet. Wer die „Grußkarte“ öffnete, installierte einen Backdoor-Trojaner, der es in sich hatte: Der Spion konnte nicht nur alle besuchte Webseiten, geschriebene E-Mails und verfasste Instant Messaging-Nachrichten mitprotokollieren – der „Wächter“ war befähigt, Dateien auf dem kontrollierten System einzusehen, zu modifizieren oder zu löschen. Sogar eine gegebenenfalls an das System angeschlossene Webkamera konnte der Spion einschalten.

Zwischen Juli und Oktober 2003 soll der Beschuldigte die Lover Spy-Software für jeweils 89 US-Dollar an rund 1000 Personen weltweit verkauft haben. Zu dem Zeitpunkt habe die US-Bundespolizei FBI die Firma und dazugehörige Website geschlossen.

Vier Käufer der Spionage-Suite stehen ebenfalls vor der Anklagebank.

Dem Spyware-Entrepreneur drohen maximal 175 Jahre Gefängnis und Geldstrafen bis zu 8,75 Millionen Dollar. Er befindet sich allerdings noch auf freiem Fuß, und sein Aufenthaltsort ist unbekannt.

Weitere Informationen:

ZDNet.de Redaktion

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