Ein Blick auf Windows Vista: Jim Allchin im Interview

ZDNet: Einige Vorstandsmitglieder von Microsoft haben schon vor längerer Zeit gesagt, dass mit Vista ein Notebook möglich sein soll, das gleichzeitig Media Center-PC und Tablet-PC ist. Können Sie schon mehr über die verschiedenen Ausrichtungen von Windows Vista sagen?

Allchin: Nein, nein, noch nicht.

ZDNet: Ein Konzept namens Infocard wurde viel diskutiert, das die Details für die Authentifizierung speichern soll. Hat Microsoft schon entschieden, ob das ein Teil von Vista sein soll, und wie könnte es aussehen?

Allchin: Ich glaube nicht, dass wir damit schon an die Öffentlichkeit gegangen sind, also kann ich es nicht kommentieren.

ZDNet: Microsoft hat den offiziellen Namen der neuen Windows-Version, Vista, früher als in der Vergangenheit bekanntgegeben. Ist das ein Versuch, ein wenig das ursprüngliche Konzept von Longhorn zu verdrängen, das sich ja seit der ersten Ankündigung sehr stark verändert hat?

Allchin: Nein, nein. Die Arbeit am Namen hat schon vor sechs oder neun Monaten stattgefunden, und ausnahmsweise ist es uns gelungen, ihn geheim zu halten. Deswegen halte ich das für sehr gutes Marketing, insofern, als wir die Namen meistens viel zu spät auswählen.

ZDNet: Wenn man mit auf Produktnamen spezialisierten Beratern über Betriebssysteme spräche, über Tiger und Panther, würden sie vermutlich sagen, dass diese Namen einen Eindruck von Energie vermitteln. Welchen Eindruck soll der Name Vista Ihren Kunden vermitteln?

Allchin: Dass es Klarheit bringt. Dass es darum geht, Dinge klarer zu machen, und dass es sehr einfach ist. Mit diesem Namen kann es Klarheit in das Durcheinander bringen, das wir heute haben, den Informationsüberfluss, und vielleicht eine kleine Vision der Zukunft.

ZDNet: Microsoft bringt auch eine Testversion des nächsten Server-Betriebssystem heraus. Wie weit ist dessen Entwicklung? Ist es noch nicht so weit wie das Desktop-OS?

Allchin: Wir bringen gleichzeitig eine Server-Version, aber auch die besteht nur aus den Grundlagen, ähnlich wie ich das vorhin bei der Client-Version beschrieben habe. Sie ist sozusagen deren Spiegelbild. Wir haben einen Weg gefunden, das System in Komponenten zu zerlegen, sodass man für bestimmte Rollen, also Anwendungsgebiete, weniger Software braucht. Wir haben in Beta 1 noch keine fertigen Verwaltungstools für diese Rollen oder ähnliches.

Aber wenn es darum geht, wen diese Beta interessiert: Ich glaube, wenn jemand ein IT-Profi ist und sich für Aspekte wie die Installation interessiert, dürfte ihn die Server-Version genauso wie die Client-Version interessieren, weil dieselbe Technologie in beiden zum Einsatz kommt. Das sind die Leute, bei denen ich das größte Interesse sehe.

Und ist es noch nicht so weit? Das weiß ich nicht. Wir müssen beide Produkte noch um eine Reihe von Features ergänzen, deshalb kann ich das nicht einschätzen.

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ZDNet.de Redaktion

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