Jconsole – ein zentrales J2SE-Tool

Nun kann man zur Jconsole zurückkehren und einen Blick auf die Registerkarte MBeans werfen.


Die MBeans-Registerkarte zeigt alle MBeans, die beim Server registriert sind. Der erste Ast gibt den Domänen-Namen wieder, der im ObjectName festgelegt wurde, als die MBeans registriert wurden. JMImplementation enthält MBeans für den JMX Agent selber, „java.lang“ enthält die MBeans, die all die statistischen Daten zur VM auf den anderen Registerkarten bereitstellen. Hier sollte auch WatchMeBean auftauchen, die Domäne, mit der WatchMeBean registriert wurde. Hierin gibt es ein MBean namens „watchme“, nach dem Namens-Attribut im ObjectName. Wenn man ein MBean auswählt, zeigt die rechte Seite des Jconsole-Fensters vier Registerkarten an. Die erste ist die Attribut-Ansicht.

In diesem Beispiel gibt es das Feld Count. Weil das WatchMeBeanMBean nur eine get-Methode für Count hat, ist dies ein Attribut, das nur gelesen werden kann. Wenn man auf das Wert-Feld von Count klickt, erhält man ein dynamisch aktualisiertes Diagramm von dessen Wert im Verlauf der Zeit.

Es gibt auch ein Msg-Feld, das blau hervorgehoben ist, um zu zeigen, dass es sich um ein Attribut handelt, das gelesen und geschrieben werden kann und sowohl über eine get- als auch über eine set-Methode verfügt. Man kann auf das Wert-Feld klicken und den Message-Text ändern. Dies ruft über den MBeanServer und das MBean-Interface die Methode setMsg() auf. Wenn man dies einmal ausprobiert, wird man die Änderung im WatchMe-Fenster beobachten können.


Wenn man sichergehen will, dass man auch die richtige Instanz der Klasse beobachtet, kann man auf die Registerkarte Info zurückgreifen, die den Namen und die Klasse des aktuellen MBeans anzeigt:


Eine letzte Methode von WatchMeBeanMBean fehlt noch: reset. Diese findet man auf der Registerkarte Operations.

Da die reset-Methode nicht dem Abrufen oder Festlegen einer Eigenschaft entspricht, wird sie als Operation betrachtet, wodurch man der Jconsole Methoden zum Management bereitstellen kann. Die reset-Methode des Beispiels hat keine Parameter, aber Jconsole kann auch Operationen mit Parametern handhaben. Wenn man auf die reset-Schaltfläche klickt, kann man beobachten, wie der Zähler von WatchMe wieder auf 0 gesetzt wird.

Mit der Kombination aus JMX und Jconsole steht also eine schnelle Möglichkeit zur Verfügung, Einblicke in die Interna einer Anwendung zu erhalten. Jconsole ist nicht die einzige Anwendung, die auf die MBeans innerhalb der Anwendung zugreifen kann. Man kann sogar seine eigenen JMX-Clients schreiben, nachdem man Jconsole für einen Prototypen und zum Testen der Verwaltungsfunktionen von eigenen Anwendungen benutzt hat. Jconsole kann auch mit mehreren Anwendungen gleichzeitig verbunden sein.

Auf der JMX-Übersicht von Sun finden sich Links zu JMX-bezogenen Ressourcen.

Download des Beispielcodes für diesen Artikel.

Page: 1 2 3 4

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

1 Woche ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

2 Wochen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

2 Wochen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

2 Wochen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

2 Wochen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

2 Wochen ago