Der technische Fortschritt im Mobilfunkbereich, durch den immer mehr Bandbreite für mobile Kommunikationsdienste zur Verfügung steht, setzt die Festnetzanbieter zunehmend unter Druck. Das hat die aktuelle Studie „The Hundred Year Storm: Wireless Disruption in Telecommunication“ des Beratungsunternehmens Deloitte ergeben.
Derzeit biete Mobilfunk zwar Mobilität, sei aber noch nicht in der Lage, mit der Bandbreite von Festnetzen zu konkurrieren. Neue Technologien könnten laut der Studie den Nachteil in Zukunft aber ausgleichen. „Mit 3G und Wifi ergeben sich neue Chancen, um sich auf dem Mainstream-Markt zu etablieren“, sagte Deloitte-Analyst Frank M. Hülsberg. „Wann mobile Dienste ebenso gut sein werden wie Festnetzprodukte ist nicht die Frage“, so Hülsberg. Viel wichtiger sei es, wann diese Dienste den Anforderungen ganz normaler Festnetzkunden genügen würden.
Der derzeitige Nachteil der geringeren Bandbreite kann laut Deloitte aber durch gezielte Strategien ausgeglichen werden. Statt weiterhin auf umsatzstarke Unternehmenskunden zu setzen, sollen Anbieter mobiler Sprach-, Daten- und Bilddienste verstärkt investieren, um den Anforderungen des Massenmarktes gerecht zu werden. Darüber hinaus müssten einerseits der Mobilfunk als Alternative zum Telefonieren im lokalen Festnetz präsentiert sowie traditionelle Festnetzkunden gezielt angesprochen werden.
Herkömmliche Strategien wie der Plan, mit aller Macht die größten und lukrativsten Märkte erobern zu wollen, funktionieren dagegen laut Deloitte nicht. Vielmehr hätten die vermeintlich unattraktiven Märkte häufig das größere Gewinnpotenzial.
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