Google-CEO verteidigt Datenschutzpolitik

Google-CEO Eric Schmidt verteidigte auf dem Gartner Symposium in San Francisco die Datenschutzpolitik seines Unternehmens. Schmidt räumte ein, dass auch er schon seine private Telefonnummer über eine Suchabfrage gefunden habe, dies verletze jedoch nicht das Gründungsmotto des Unternehmens „Don’t be evil“.

Es sein ihm gelungen, seine private Telefonnummer über das Standardformular auf der Google-Homepage aus dem Verzeichnis der Suchemaschine herauszunehmen. Sein Unternehmen sei aber im Grunde nicht dafür verantwortlich, wenn private Informationen auftauchen. „Google entdeckt nichts, was nicht öffentlich zugänglich ist“, rechtfertigt Schmidt das Vorgehen.

Das Thema Datenschutz bei Google erregt periodisch die Gemüter der Netzgemeinde. So hat im vergangenen Jahr der Freemailer Gmail für gehörigen Wirbel gesorgt, der Anzeigen basierend auf einer anonymen Auswertung der E-Mail-Inhalte platziert. Nach einer hitzigen öffentlichen Diskussion über mehrere Wochen geriet das Thema jedoch in Vergessenheit. Auch der kürzlich veröffentlichte Web Accelerator geriet in die Kritik, da sich Nutzer beim Besuch bestimmter Sites bereits als anderer Anwender eingeloggt vorfanden.

Die wichtigsten Prioritäten von Google seien derzeit Personalisierung und Content, der für Verbraucher interessant ist und dem Informationsmarkt einen reichhaltigeren Fundus bietet als die IT-Industrie. Schmidt sagte in diesem Zusammenhang auch, dass Google nicht in der IT-Branche tätig sei, sondern in der Informationsindustrie. Diese sei deutlich größer.

Derzeit arbeite Google an Technologien zur Klassifizierung von Multimedia-Inhalten wie Audio und Video, das dies aber noch nicht gut genug funktioniere, wolle sich das Unternehmen vorläufig auf Textsuche konzentrieren.

Google hat in den letzten Monaten einige Firefox-Entwickler eingestellt, was in der Branche Spekulationen über die dahinter liegenden Motive ausgelöst hat. Zwar wollte Schmidt nicht völlig ausschließen, dass sein Unternehmen irgendwann einen Browser entwickeln wird, lieferte dann aber eine weniger dramatische Erklärung: Man wolle dadurch sicherstellen, dass die eigenen Produkte zu allen Browsern kompatibel sind.

ZDNet.de Redaktion

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