Zuerst hielten es einige für einen Aprilscherz: Vor genau einem Jahr kündigte die Suchmaschine Google ihren Freemailer Gmail mit damals astronomischen 1000 MByte Speicher an. Jetzt legt das Unternehmen nach: Jedem Nutzer sollen von nun an 2 GByte zur Verfügung stehen und jeden Tag soll weiterer Speicher in noch nicht festgelegter Höhe hinzukommen.
Seit Google die Welt der Freemailer mit seiner Ankündigung am 1. April 2004 aufgerüttelt hat, ist in diesem Bereich eine dynamische Entwicklung zu verzeichnen. Anbieter wie Yahoo und MSN Hotmail, die ihren Kunden vorher nur weniger als 10 MByte kostenlos offerierten und sich jede Erweiterung teuer bezahlen ließen, rüsteten ebenfalls auf. Yahoo bietet in Kürze wie das Gmail-Original ebenfalls 1 GByte, MSN liegt inzwischen bei 250 MByte.
„Wir wollten sicherstellen, dass wir eine Antwort haben, wenn die Leute die Kapazitätsgrenze erreichen“, so Georges Harik, Gmail Product Management Director. Man wolle nicht, dass sich die Leute über zur Neige gehenden Speicherplatz sorgen müssen. Bislang habe eine kleine, aber nicht unerhebliche Zahl der Gmail-Nutzer die Kapazitätsgrenze erreicht.
Das Konzept von Gmail wurde zunächst insbesondere von Datenschützern scharf kritisiert. So setzt Google zur Finanzierung des Dienstes wie andere Freemailer auch auf Werbung, im Unterschied zu den Konkurrenten wird diese aber abhängig von den Inhalten der E-Mail-Texte platziert, das heißt der Content wird maschinell ausgewertet. Die anfänglichen Querelen führten aber offenbar zu keinen sichtbaren Änderungen und dem Erfolg scheinen sie auch keinen Abbruch getan zu haben.
Nach wie vor befindet sich Gmail aber im Betatest, der offizielle Start zum 1. April, über den einige spekuliert hatten, ist nicht eingetreten. Google-Manager Harik verwies darauf, dass Pläne für neue Features einen regulären Start weiter verzögern könnten. Einen Zeitplan nannte er jedoch nicht.
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