Categories: Sicherheit

Internet-Betrug: Pharming folgt auf Phishing

Der spanische Security-Spezialist Panda Software warnt vor einer neuen Bedrohung aus dem Internet. „Pharming“ gleicht einer „Phishing“-Attacke und verwendet zusätzlich Domain-Spoofing-Techniken für einen Angriff. Das neue Instrument der Hacker nutzt dazu laut Panda die Auflösung von Namen zu IP-Adressen. Tippt ein User eine Internetadresse ein, ergibt sich daraus für den Rechner ein Zahlencode: Die IP-Adresse. Diese so genannten „Name Resolutions“ führen DNS-Server (Domain Namen System) durch, die dazu Tabellen von IP-Adressen und Domain-Namen verwalten. Pharming-Attacken können direkt an einen DNS-Server gerichtet werden, so dass jeder User, der diesen Server anspricht, angegriffen wird.

Auf jedem einzelnen Computer mit Windows-Betriebssystem und Internet Explorer gibt es eine Host-Datei, die von Hackern manipuliert werden kann. Erstellt ein Hacker zusätzlich eine falsche Website, kann eine Pharming-Attacke gestartet werden. Die Host-Datei beinhaltet eine Tabelle mit den meist genutzten IP-Adressen, damit es nicht nötig wird einen DNS-Server zu kontaktieren um Internet-Adressen in IP-Adressen umzuwandeln. Wird diese Datei mit einer falschen Bank-Adresse überschrieben, wird dem User automatisch bei jeder Anwahl seiner Seite eine falsche Seite gezeigt. Pharming kann so eine große Zahl von Bankkunden angreifen und im Gegensatz zu Phishing von einem Computer mehrfach ausgelöst werden.

Eine weitere Gefahr, die von Pharming ausgeht sind Proxyserver. Viele User nutzen Proxyserver um ihre eigene IP-Adresse zu verbergen. Im schlimmsten Fall könnte die Adresse eines solchen Proxyservers angegriffen werden und der User sieht eine gefälschte Bankenseite obwohl sein System einwandfrei arbeitet. Laut Panda Software kann Pharming nur mit proaktiven Sicherheits-Systemen aufgehalten werden, die Veränderungen an der IP-Adresse erkennen und verhindern.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Recall: Microsoft stellt KI-gestützte Timeline für Windows vor

Recall hilft beim Auffinden von beliebigen Dateien und Inhalten. Die neue Funktion führt Microsoft zusammen…

28 Minuten ago

Windows 10 und 11: Microsoft behebt Problem mit VPN-Verbindungen

Es tritt auch unter Windows Server auf. Seit Installation der April-Patches treten Fehlermeldungen bei VPN-Verbindungen…

7 Stunden ago

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

10 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago