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IT-Budgets um bis zu 30 Prozent reduziert – mittels IIM

Der größte Fehler von IT-Managern war es bislang, dass sie nicht in der Lage waren, Grundsatzfragen von Mitarbeitern wie „Woran arbeiten alle?“ oder „Warum müssen für dieses Projekt mehr Mittel bereitgestellt werden?“ zu beantworten. Diese Ansicht vertritt Thomas Mendel, Analyst des Marktforschungs- und -beratungsunternehmens Forrester Research. Zwar bieten moderne Informationstechnik-Lösungen die Möglichkeit, Manager und Mitarbeiter mittels „Dashboards“ (digitale Informationstafeln) über die jeweiligen Geschäftsentwicklungen sowie deren voraussichtliche Konsequenzen zu informieren und Ansichten dazu auszutauschen. Die Chief Information Officer (CIOs) arbeiten aber meist getrennt davon.

Eine neue Untersuchung von Forrester lässt darauf schließen, dass sich dies in Kürze ändern wird. Mendel erwartet, dass verschiedene Einzelfunktionen zu einem Integrated IT Management (IIM) Dashboard zusammengefasst werden. Dadurch könnten IT-Budgets um bis zu 30 Prozent reduziert und gleichzeitig die Wertschöpfung um zehn bis 15 Prozent im ersten Jahr verbessert werden, rechnet Forrester vor

Margo Visitacion, Principal Analyst bei Forrester, sieht IIM als ein ganz natürliches Zusammenwachsen verschiedener Management- und Realisierungs-Techniken, die für sämtliche IT-Bereiche Fakt-basierte Informationen über Budgets, den Einsatz von Mitarbeitern und technischen Ressourcen beschaffen. Dadurch ist der CIO künftig in der Lage, jederzeit über die tatsächlichen Vorgänge und Pläne der IT-Abteilung Rede und Antwort zu stehen. IIM bietet neben dem „digitalen Dashboard“, das Anfragen, Prioritäten, Ressourcen-Zuteilung, Zeitpläne und den Status der jeweiligen Aktivitäten abbildet, die Chance, Unternehmensressourcen abteilungsunabhängig zu planen und zu verteilen sowie IT-Prioritäten abzugleichen.

Im Hintergrund steht, dass auch die IT-Abteilungen immer häufiger ihre Existenzberechtigung und den von ihnen für das Unternehmen geschaffenen Mehrwert nachweisen müssen. Deshalb ist es sinnvoll, erläutert Mendel, Betriebsdaten, neue Projektdaten und vorhandene Systemdaten zu einem Gesamtbild zu verschmelzen. Einen anderen Trend, der den Einsatz von IIM vorantreiben wird, sieht er darin, dass die Nutzung der Ressourcen quer durch das ganze Unternehmen mit den vorhandenen Kapazitäten ausbalanciert werden muss. Das gelte auch für den rationelleren Einsatz von Applikationen, da die Kosten für die Wartung vorhandener IT-Systeme häufig 76 Prozent des gesamten IT-Budgets ausmachen.

Obgleich bis zur Marktreife einer Komplettlösung noch 24 bis 36 Monate vergehen dürften, sehen Mendel und Visitacion überzeugende Hinweise dafür, dass ein florierender Markt entsteht. Sie beziehen sich dabei unter anderem auf die bereits erkennbaren Ergebnisse, die verschiedene Portfolio-Management-Lösungen bringen, die die Grundlage für IIM bieten dürften. Dabei handelt es sich um Project Portfolio Management (PPM), das Unternehmen bereits Einsparungen von 20 bis 40 Prozent eingebracht hat, Application Portfolio Management (APM), das bedeutende Effizienzsteigerungen durch reduzierte Betriebs- und Wartungskosten bringt, sowie um Enterprise Infrastructure Management (EIM), das Produkt-Überschneidungen bei der Verwaltung unterschiedlicher Infrastruktur-Domänen zu Tage fördert.

ZDNet.de Redaktion

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