Zusammenspiel von .NET und Open Source

Über Microsoft lässt sich trefflich schimpfen: die hohen Produktpreise und vieles mehr. So kann man sich ernsthafte Gedanken machen, ob man nicht eine Strategie entwickeln sollte, zu einer Open Source-Plattform zu wechseln, um Geld zu sparen. In diesem Artikel soll nicht die Grundsatzfrage geklärt werden, was besser ist: kommerzielle Software oder Open Source. Vielmehr soll den Fans von .NET einige Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie auch sie Open Source nutzen können.

Der Anwendungsmix

In diesem Artikel geht es um Client/Server-Anwendungen. Solche Anwendungen haben üblicherweise die folgenden Bestandteile:

  • Datenbankserver: SQL Server sind eine gängige Wahl für .NET-basierte Anwendungen. Es gibt aber auch Anbindungsmöglichkeiten (Connectors) für andere Systeme, wie Oracle oder DB/2.
  • Anwendungsserver: Gemeint ist der Server, auf dem die Anwendung läuft, die von den Clients genutzt wird. IIS (Internet Information Services) ist die übliche Wahl bei einer ASP.NET-Anwendung. Zusätzlich wird das .NET Framework benötigt.
  • Client: Die zur Kommunikation mit dem Anwendungsserver verwendete Schnittstelle. Für ASP.NET-Anwendungen ist dies ein Browser.

In den meisten Fällen hat der Entwickler keinerlei Einfluss auf den Client-Teil (außer bei Intranet-Anwendungen). Dagegen gibt es für Datenbank- und Anwendungsserver Alternativen, wobei die nächstliegende wohl die Backend-Datenbank ist.

Einsatz einer Open Source-Datenbank

Die Verwendung eines Open Source-Datenbank-Backends zusammen mit einer .NET-Anwendung stellt angesichts zweier kostenlos verfügbarer Datenbank-Engines kein Problem dar:

  • MySQL: MySQL hat sich zur beliebtesten Open Source-Datenbank entwickelt. Es ist die Datenbank mit der am schnellsten wachsenden Verbreitung in der Industrie. Sie bietet plattformübergreifende Unterstützung und Benutzerfreundlichkeit. Außerdem sind kommerzielle Lizenzen für Unternehmen verfügbar, die auch Support wünschen.
  • PostgreSQL: Eine Erweiterung des Datenbankmanagementsystems POSTGRES (manchmal immer noch einfach als „Postgres“ bezeichnet), zugleich der Forschungsprototyp eines DBMS der nächsten Generation. PostgreSQL behält zwar das leistungsfähige Datenmodell sowie die vielfältigen Datentypen von POSTGRES bei, ersetzt aber die Abfragesprache PostQuel durch ein erweitertes Subset von SQL. PostgreSQL ist kostenlos und mit vollständigem Quellcode verfügbar.

Die Installation einer dieser beiden Open Source-Datenbanksysteme auf einem Linux-Server bewirkt erhebliche Kosteneinsparungen, aber man braucht schon jemanden, der damit (auch mit Linux) vertraut ist, um alles optimal nutzen zu können.

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ZDNet.de Redaktion

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