Categories: Unternehmen

Offshoring legt weiter zu

Der Trend zum Offshoring, also zur Auslagerung von Geschäftsbereichen in das nahe oder fernere Ausland, wird im kommenden Jahr weltweit praktisch alle Großunternehmen erfassen. Wie eine Erhebung der indisch-amerikanischen Beratungsgruppe Neo-IT ergeben hat, werden bis zum Ende des kommenden Jahres 80 Prozent der 2000 größten Unternehmen der Welt Geschäftsteile ausgelagert haben. Auch kleine und mittlere Unternehmen werden zunehmend auf den Zug zur Auslagerung aufspringen, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf die Neo-IT-Studie.

Die Auslagerung von Geschäftsteilen ins Ausland erfasst im kommenden Jahr zunehmend auch japanische und europäische Unternehmen, heißt es in der Studie: „Von der Kundenseite her betrachtet werden US-Firmen nicht mehr die wesentlichen Käufer von Offshore-Services sein, da es aus dem westeuropäischen Markt eine starke Nachfrage geben wird.“ Nach Branchen aufgeschlüsselt werden 2005 vor allem die Fertigungsindustrie, der Gesundheitsbereich und der Einzelhandel das Outsourcing ankurbeln.

Indien dürfte vom Outsourcing/Offshoring-Boom stark profitieren. Softwareexporte aus dem Subkontinente sollen, so die Studie, um 25 bis 30 Prozent zulegen und die Einnahmen aus Backoffice-Dienstleistungen sogar um bis zu 60 Prozent. Deals, wo es um die Auslagerung von ganzen Geschäftsprozessen (Business Process Outsourcing – BPO) geht, sind dabei tendenziell größer als reine Software-Deals, betont Neo-IT-Chef Atul Vashistha. Neben Indien werden vor allem China, Russland sowie einige osteuropäische und südostasiatische Länder vom Outsourcing-Boom profitieren.

Chinesische Unternehmen dürften im kommenden Jahr zunehmend durch die Übernahme von Outsourcing-Firmen für Schlagzeilen sorgen, heißt es in der Studie. Generell werde das Wachstum der Outsourcing-Industrie sowohl eine Reihe von Mergers als auch etliche Börsengänge bringen. Trotz des Wachstums wird es auch künftig zahlreiche Rückschläge geben. Mehr als 40 Prozent aller neuen Offshore-Initiativen würden scheitern und die gesteckten Ziele wie Kostensenkung und Risiken-Streuung nicht erreichen. Der Grund dafür liege aber nicht bei den Anbietern, sondern bei den Kunden, also bei den Unternehmen, die auslagern, schreibt Neo-IT.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

5 Stunden ago

Sicherheitslücken in Überwachungskameras und Video-Babyphones

Schwachstellen aus der ThroughTek Kaylay-IoT-Plattform. Dringend Update-Status der IoT-Geräte prüfen.

6 Stunden ago

AWS investiert Milliarden in Cloud-Standort Brandenburg

Fast acht Milliarden Euro fließen in die deutsche Region der AWS European Sovereign Cloud. Das…

9 Stunden ago

Hochsichere Software für Electronic Knee Boards der Bundeswehrpiloten

Im Rahmen der umfassenden Digitalisierung der Bundeswehr ersetzen Electronic Knee Boards die herkömmlichen Handbücher von…

12 Stunden ago

Mai-Patchday: Microsoft schließt zwei aktiv ausgenutzte Zero-Day-Lücken

Sie betreffen Windows 10, 11 und Windows Server. In SharePoint Server steckt zudem eine kritische…

15 Stunden ago

Firefox 126 erschwert Tracking und stopft Sicherheitslöcher

Mozilla verteilt insgesamt 16 Patches für Firefox 125 und älter. Zudem entfernt der Browser nun…

18 Stunden ago