UMTS: Die andauernde Suche nach überzeugenden Konzepten

Die UMTS-Infrastruktur steht. Robert Conway, CEO der GSM Association und Hauptredner auf dem Mobile Summit, berichtet von 660 UMTS-Netzen in 220 Ländern, die von 1,1 Milliarden Usern eingesetzt würden. Eine Vorreiterrolle nehme dabei vor allem Japan ein, wo allein 6,5 Millionen Kunden von NTT Docomo die Mobilfunktechnik der dritten Generation nutzen. Auch hier zu Lande hat die Mobilfunkindustrie – trotz der selbstverschuldeten hohen Lizenkosten – die größeren Städte mit der Always-on-Technik ausgestattet. Bis Ende des Jahres wird es mehr als 75 UMTS-Endgeräte dafür geben, allein Vodafone will mit sieben neuen Handys in das Weihnachtsgeschäft gehen. Allerdings – und hier zeichnet sich ein Trend ab – sollen nicht nur GSM und UMTS, sondern auch drahtlose Netze unterstützt werden.

„Wir reden nicht über UMTS“, verkündet T-Mobile-Chef Timotheus Höttges. Der Kunde brauche nicht zu wissen, mit welcher Technik ein Dienst erbracht wird. So eigne sich für den Empfang etwa einer Videosequenz in einem Hotel oder auf dem Flughafen eher ein WLAN-Hotspot, während im Auto oder beim Spazierengehen UMTS geeigneter sei. Sein Unternehmen plant daher eine Datenkarte für das Handy, das automatisch die am besten geeignete Übertragungstechnik für den jeweils gewünschten Dienst wählt.

Ähnlich verhält sich Mitbewerber E-Plus. Das Unternehmen hat schon früh auf das japanische I-Mode-Verfahren gesetzt, das nun im Hintergrund von GPRS auf UMTS umgestellt wird – dort, wo es sich lohnt. Uwe Bergheim, CEO des Mobilfunkanbieters, gibt sich zurückhaltend, weil er das Geschäft mit Sprachtelefonie für längst noch nicht ausgeschöpft hält.

„Für den Nutzer sind Begriffe wie UMTS inhaltsleer“, erklärt Rudolf Gröger, CEO von O2 Deutschland: „Es ist unsere Aufgabe ihm zu erklären, was er davon hat, denn solange das Handy als Telefon funktioniert, sieht der Kunde keine Notwendigkeit für einen Umstieg.“.

Auch bei T-Mobile hat man gelernt, dass die Zeiten vorbei sind, in denen Handys vor allem an Technik-affine junge Männer verkauft wurden. Die Hauptzielgruppe sind nun vor allem Hausfrauen, denn die telefonieren gerne. Und schließlich komme es nach den Erfahrungen mit den hoch subventionierten, aber kaum genutzen Prepaid-Karten-Telefonen darauf an, endlich Geld zu verdienen.

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ZDNet.de Redaktion

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