China schraubt 3G zurück

China wird bei der dritten Mobilfunkgeneration eher auf schmaler Spur fahren. Nach einem Bericht des Branchenportals „ChinaTechNews“ soll im Reich der Mitte zwar rechtzeitig zu den Olympischen Sommerspielen 2008 ein 3G-Netzwerk gestartet werden. Gleichzeitig soll aber die Zahl der vergebenen 3G-Lizenzen auf zumindest drei reduziert werden, berichtet das Portal unter Berufung auf Analysten.

Angesichts der Pläne haben Telekom-Ausrüster ihre diesbezüglichen Umsatzerwartungen für das Riesenland bereits erheblich nach unten revidiert. Bei den Lizenzen dürfte eine für die chinesische „Eigenentwicklung“ TD-SCDMA (Time Division Synchronous Code Division Multiple Access) reserviert sein. Demnach dürfte China Mobile, der größte Mobilfunkprovider des Landes, ein WCDMA (UMTS)-Netz errichten und China Unicom, die Nummer zwei auf dem Markt, ein CDMA-2000-Netz. Die dritte Lizenz wird, so erwarten Beobachter, entweder an China Telecom oder China Netcom gehen, die auf TD-SCDMA setzen bzw. eine „Mischung“ des chinesischen Standards mit einer Major-Technologie.

Der „chinesische“ 3G-Standard wurde vom Münchner Siemens-Konzern zusammen mit der chinesischen Datang Mobile Communications Equipment entwickelt. Siemens arbeitet seit 1998 an TD-SCDMA. Die Technik kann sowohl als eigenes Netz mit großer geographischer Abdeckung betrieben als auch in Ergänzung zu GSM- oder anderen 3G-Netzen eingesetzt werden. TD-SCDMA ist nicht unumstritten. Kritiker befürchten eine Fragmentierung des 3G-Marktes. Bisherige Tests mit TD-SCDMA erwiesen sich als wenig zufrieden stellend.

Das offizielle China hat den Zeitplan zur Vergabe der 3G-Lizenzen bereits mehrfach abgeändert. Ursprünglich war die Versteigerung der Lizenzen für die neueste Mobilfunkgeneration für diesen Sommer angesetzt gewesen. Diese Idee wurde aber verworfen.

ZDNet.de Redaktion

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