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Heißes Eisen Security-Outsourcing

Man muss sich kümmern. Das ist das Problem. So dienen Sicherheitsmaßnahmen für die Unternehmens-DV eher der Gewissensberuhigung denn gewissenhafter Wehr. Der Morast aufgeweichter Wälle, modernde Zugbrücken und halbblinde Wächter schaffen jedoch ein ideales Biotop für die Aufzucht von Viren, Würmer, Spammern, Hackern und Phishern. Die Folge: Schutz wird für alle teurer und noch unzureichender. Aber das Kümmern gibt es auch zu mieten, als Managed Services.

Als DV-Anwender scheinen die Anti-Viren-, Anti-Spam- und Anti-Sonstwie-Hersteller beliebig, zumal sich die Verkauftstaktiken stark ähneln. Von Trend-Micro über Sophos, F-Secure und Kaspersky-Labs bis zu Symantec gilt, jeder will der schnellste und beste sein bei der Virenerkennung. Nicht von ungefähr; denn die digitalen Biester sind schnell geworden: Code Red verdoppelte die Infektionsrate alle 37 Minuten, Slammer jedoch alle 8,5 Sekunden. Hier waren binnen zehn Minuten 90 Prozent aller ungeschützten Server infiziert. Je nachdem, wo der Virusinfekt ausbricht, haben Unternehmen einen halben Tag oder gar keine Zeit, den passenden Schutz zu aktivieren. Nur 27 Tage nachdem die Schwachstelle bekannt geworden war, konnte Blaster ganze IT-Netze verwüsten.

Hier deutet sich das zweite Marketing-Standbein an: Das Schüren der Angst vor einem Angriff, der von außen die Computer außer Gefecht setzt und das Geschäft lähmt. Keine Frage: Die Bedrohung ist ernst zu nehmen. Laut Symantec wurden im vergangenen ersten Halbjahr pro Monat durchschnittlich 99 schwerwiegende Schwachstellen entdeckt. Und diese sorgen für den Erfolg von Angriffen. In den ersten zwölf Tagen des August zählte die Firma drei als kritisch einzustufende Würmer. Allein mit Hilfe von Software des Anti-Spam-Spezialisten Brightmail, der für 370 Millionen Dollar an Symantec ging, ließen sich im Mai dieses Jahres 64 Prozent von 100 Milliarden E-Mails als Spam identifizieren. Im selben Monat registrierte Brightmail 3,3 Milliarden digitale Briefe mit schädigendem Inhalt.

Und das kostet: Laut Statistiken der Omni Consulting Group und des FBI beträgt der Aufwand von Sicherheitsvorfällen in Netzwerken bis zu sieben Prozent vom jährlichen Umsatzvolumen eines Unternehmens. Ein Netzwerkausfall kostet im Schnitt 125 000 Dollar. Jährlich errechnet sich einen durchschnittlicher Betrag von 2,7 Millionen Dollar. Analysten von Nucleus Research haben errechnet, dass eine einzelne Spam-Nachricht Kosten von etwa 1,93 Dollar verursacht. Jeder Mitarbeiter erwartet in diesem Jahr rund 7500 Spam-Mails.

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ZDNet.de Redaktion

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