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MSNs Griff nach der Krone

CNET: MSN hat letztes Jahr die Sites seiner MSN Community in Europa geschlossen und als Grund angegeben, dass man nicht in der Lage sei, diese angemessen zu überwachen. Planen Sie in Social Networking zu investieren?

Mehdi: Genau genommen haben wir den Chat-Service geschlossen, nicht die Community. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Wir haben den Chat-Service geschlossen, und der Grund dafür war, dass dort wirklich schlimme Dinge geschahen – so stellten dort etwa Pädophilie Kindern nach.

Was den Bereich Social Networking angeht, so halten wir diesen für sehr interessant. Um die Wahrheit zu sagen, ist MSN Messenger nur wenig entfernt davon, ein soziales Netzwerk zu werden, weil man dort all seine Freunde hat und die Freunde wissen, wer ihre Freunde sind. So können die beiden tatsächlich in Verbindung treten und es entsteht eine große Nähe. Das einzige, was es dort nicht gibt, ist eine Erweiterung, mit der ich die Freunde meiner Freunde treffen kann.

CNET: Wie viel Verantwortung trägt ein Internet Service Provider (ISP) für den Schutz seiner Kunden vor Viren, Spam, Pornographie und Betrug? Wie gut unterstützt MSN seine Kunden dabei, mit diesen Dingen fertig zu werden?

Mehdi: Ich glaube, dass es überaus wichtig ist, Menschen vor diesen Dingen zu schützen. Ich bin der Ansicht, dass man als ISP nicht lange am Markt bestehen wird, wenn man einen solchen Service nicht anbietet. Man muss die Menschen wirklich unterstützen, wenn es darum geht, sich vor Spam, Spyware usw. zu schützen. Ich denke, dass wir darin so gut sind wie die anderen in der Branche auch. Vielleicht sind wir hier sogar die besten, aber ich glaube nicht, dass dies ausreicht.

CNET: Wonach suchen die Kunden momentan und wie kommen Sie ihren Bedürfnissen entgegen?

» Ich bin der Ansicht, dass man als ISP nicht lange am Markt bestehen wird, wenn man einen Service zum Schutz vor Spam, Spyware usw. nicht anbietet. «

Mehdi: Sicherheit, Geborgenheit und Privatsphäre – und wir müssen auf diesen Gebieten mehr tun. Trotz unserer guten Arbeit beim Spam-Schutz, kann es sein, dass wir noch größere Anstrengungen unternehmen müssen, um eine noch restriktivere Filtermethode für E-Mail zu finden und den Menschen diese Option an die Hand zu geben, damit sie sich besser vor Spam schützen können.

CNET: Wie viele Abonnenten wird MSN in den USA Ihrer Ansicht nach bei einem Preis von 21,50 Dollar im Monat halten können? Und weiter gefragt: Werden Sie einen kostengünstigeren Einwahldienst bereitstellen?

Mehdi: Wenn die Abonnenten auf einen Breitband-Anschluss umsteigen, bleiben sie am Ende meist bei uns und verwenden einen MSN Premium-Dienst. Uns liegen allerdings keine Zahlen vor, die wir herausgeben können. Ich wüsste ohnehin nicht, ob sie von Bedeutung wären. Die meisten Kunden, die den MSN-Einwahldienst verlassen, finden sich später ohnehin bei MSN Premium wieder. Ich denke, im Allgemeinen erhalten wir die Beziehung aufrecht; nur die Zugangsform ändert sich.

CNET: Werden Sie mit einem Discount-Einwahldienst an den Start gehen, wie AOL?

Mehdi: Wir haben derzeit keine Pläne, einen Discount-Einwahldienst anzubieten.

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ZDNet.de Redaktion

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