Alternativen setzen Kazaa unter Druck

Die Tauschbörse Kazaa hat einer Studie zufolge zwischen November 2003 und Februar 2004 rund fünf Millionen Nutzer verloren. Experten sehen diese Entwicklung als erstes Anzeichen dafür, dass Nutzer nun auf die dritte Generation von Filesharing-Diensten migrieren.

Aufgrund der hohen Nutzerzahl war Kazaa das Hauptangriffsziel der Platten- und Filmindustrie, die Anwender der Tauschbörse juristisch belangen wollen. Auch wurde insbesondere Kazaa mit Milliarden von Fake-Dateien überschwemmt, was einen komfortablen Umgang mit dem Medium erschwert.

Die zunehmende Zahl von Breitbandverbindungen lasse bei Nutzern den Wunsch nach immer aufwändigerem Content wie TV-Serien oder ganzen Kinofilmen aufkommen. Konkurrenten wie Bittorrent und Edonkey seien nach Meinung von Experten im Gegensatz zu Kazaa von Anfang an für den Austausch solcher Inhalte entwickelt worden.

Seit Anfang 2004 habe sich die Zahl der Nutzer von Bittorrent und Edonkey verdoppelt, sodass durchschnittlich zeitgleich rund zwei Millionen Anwender angemeldet sind. „Ich glaube, dass die Nutzer an umfangreicherem Content interessiert sind. Die Leute wollen eine größere Vielfalt und nicht nur MP3-Dateien“, erklärt Edonkey-Gründer Jed McCaleb die Entwicklung. Der CEO von Bay TSP, einem Unternehmen das Copyright-Verletzungen in Filesharing-Diensten untersucht, bestätigt diesen Trend.

Experten zufolge wird sich die Zukunft von Kazaa jedoch im Herbst endgültig entscheiden. Sollten sich die Nutzerzahlen wieder etwas erholen, müsste sich Kazaa das Rampenlicht einfach mit seinen Konkurrenten teilen. Kommt es zu einem weiteren Einbruch, ist eine größere Umwälzung im Gange.

ZDNet.de Redaktion

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