DRM: Showdown in Washington

Der Digital Millenium Copyright Act (DMCA) ist eigentlich ganz nach dem Geschmack der Film, Platten- und Softwareindustrie. So ist bereits das Umgehen von Kopierschutzmaßnahmen verboten und auch der Vertrieb von Produkten, die hauptsächlich für diesen Zweck entwickelt wurden, ist untersagt. Gegen diese strengen Regelungen regt sich aber nun Widerstand von Hardwareherstellern und Providern.

So haben sich in der „Personal Technology Freedom Coalition“ zahlreiche Unternehmen, darunter Giganten wie Intel, Sun, Verizon, Quest, Gateway und Philips, zusammengeschlossen, um Einfluss auf eine der strittigsten Passagen des DMCA zu nehmen. Sie unterstützen einen Gesetzesentwurf des Kongressabgeordneten Rick Boucher, das den Verkauf entsprechender Produkte und das Umgehen von Kopierschutzmaßnahmen zulässt, solange keine Urheberrechtsverletzungen begangen werden.

Der Gesetzesentwurf von Boucher sieht außerdem vor, der FTC die Rolle des Regulierers im Bereich kopiergeschützter CDs zukommen zu lassen. Die FTC soll beispielsweise festlegen, dass die Silberscheiben gegebenenfalls entsprechend gekennzeichnet sind und nicht einfach als „CD“ verkauft werden.

Ein Vertreter der Interessensvereinigung, der jedoch nicht genannt werden will, gab an, dass bereits Treffen mit mehr als 20 Kongressabgeordneten oder ihrer Repräsentanten stattgefunden hätten. Es sei argumentiert worden, dass der DMCA die Rechte zur „fairen Nutzung“ verletze und Forschungsaktivitäten im Bereich IT-Sicherheit behindere, die für die nationale Sicherheit von großer Bedeutung seien.

Ganz uneigennützig ist der Vorstoß von Hardwareproduzenten und Providern sicherlich nicht. Denn gerade das widerrechtliche Kopieren von Mediendateien hat diesen Branchen in den letzten Jahren gute Geschäfte beschert. So braucht man zum Rippen von DVDs sehr leistungsfähige Prozessoren und große Festplatten. Und auch das Saugen der neuesten Musikstücke aus dem Netz macht mit einer Breitbandverbindung einfach deutlich mehr Spaß.

ZDNet.de Redaktion

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