Categories: SoftwareUnternehmen

3D im Web: Intel auf Schlingerkurs

Das Thema 3D im Internet tauchte in den letzen Jahren immer wieder am Horizont auf, rund zehn Jahre nach der Vorstellung von VRML lässt der große Durchbruch aber noch immer auf sich warten. Ein Grund dafür sind konkurrierende Lager, die sich nicht auf einen einheitlichen Standard einigen können. So hat Chiphersteller Intel das eigentlich vielversprechende X3D-Konsortium im vergangenen Jahr verlassen, um mit dem „3D Industry Forum“ (3DIF) einen eigenen Standard zu etablieren.

Zwar begrüßen viele Unternehmen aus der Industrie Intels Engagement für 3D im Web, sehen das Unternehmen aber auch als eine der Ursachen dafür an, dass die Technologie bislang den Durchbruch nicht geschafft hat. Jon Peddie Research-Analystin Kathleen Maher zufolge sind die häufigen Richtungswechsel hauptsächlich auf die Unzufriedenheit des Unternehmens mit den kaum sichtbaren Fortschritten in diesem Bereich zurückzuführen.

Andere jedoch sehen handfeste politische Gründe als Ursache für Intels Ausstieg. „Sie verfügen über Technologien, die sie im Gremium durchdrücken wollen. Als sie gemerkt haben, dass sie dies nicht erreichen, haben sie das Feld einfach verlassen“, so ein der Gruppe nahestehender Beobachter, der nicht genannt werden wollte.

Im Oktober 2003 hat Intel dann 3DIF gegründet, um die Entwicklung einer eigenen Technologie voranzutreiben. Mit Branchenriesen wie Boeing und Adobe haben daraufhin auch einige wichtige Player das Lager gewechselt und sind zu Intel übergelaufen. Im April hat das 3DIF-Forum mit „Universal 3D“ bereits erste Vorschläge für einen künftigen Standard unterbreitet.

Beide Gruppen „sind auf Kollisionskurs“, so Analystin Kathleen Mayer. „Möge der Bessere gewinnen.“ Vertreter beider Institutionen schließen jedoch auch eine künftige Zusammenarbeit nicht aus. Um 3D im Internet zum großen Durchbruch zu verhelfen, wäre das auf jeden Fall die beste Lösung.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

3 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

3 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

3 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago