Push-to-Talk: Gruppenruf mit dem Handy

Doch solange wollen die Hersteller nicht mehr warten. Sie wollen den Netzbetreibern schnellstmöglich PoC-Systeme anbieten. Dadurch entbrannte hinter den Kulissen ein Streit zwischen Nokia auf der einen Seite und Ericsson, Motorola und Siemens auf der anderen Seite, um die Vorgehensweise bis zur endgültigen Veröffentlichung der Spezifikationen. Schließlich preschte Nokia bereits im Herbst 2003 mit der Vorstellung eines ersten PTT-Handys vor und möchte dieses nun auch bald vermarkten. Aufgrund der frühzeitigen Entwicklung kann das Gerät aber nicht die gemeinsamen PoC-Spezifikationen einhalten. Auch Siemens plant, bereits zur Jahresmitte erste Geräte zu vermarkten. Sie sollen aber laut Tobias Layer, Vice President End to End Solutions bei Siemens mobile, „den PoC-Spezifikationen entsprechen“, auch wenn diese erst viel später fertig sein sollen.

Eines stellen aber sowohl Tapio Heikkilä, Director Business Development bei Nokia als auch Tobias Layer von Siemens klar: An den gemeinsam vorgeschlagenen Spezifikationen, die offiziell von der Open Mobile Alliance verabschiedet werden, halten beide Lager fest. „Es wird eben zwei Prä-Standards geben“, erläutert Heikkilä die Situation.


Soll noch im 2. Quartal 2004 auf den Markt kommen: Nokias PTT-Telefon 5140.

Und Layer betont: „Es gibt keinen Streit über die Einhaltung der Spezifikationen, die die OMA verabschieden wird, sondern lediglich unterschiedliche Ansichten, wie die Zeit bis zur Verabschiedung des Standards überbrückt wird“. Ebenfalls klar ist: Nach der endgültigen Verabschiedung der Spezifikationen durch die OMA müssen wohl beide Lager noch einmal nachbessern – dafür genüge aber ein Software-Update an den jeweiligen Servern.

Dem Verbraucher bringen die gegenwärtigen Differenzen nach Aussage von Heikkilä und Layer keinen Nachteil; der Streit wird nicht auf ihrem Rücken ausgetragen. Die Hersteller wollen gewährleisten, dass die Server im Netz nicht nur die eigenen Handys verstehen, sondern auch die der anderen Hersteller. Deshalb tauschen die Unternehmen ihre Spezifikationen aus, damit zusätzliche Gateways die Brücke zum jeweils anderen Prä-Standard schlagen.

Zusätzlich führen die Entwickler Interoperabilitätstest durch, die das herstellerübergreifende Zusammenwirken der Komponenten und Geräte sicherstellen. Siemens, Ericsson und Motorola arbeiten bereits an den Tests. Gespräche über eine Einbeziehung von Nokia laufen offenbar ebenfalls.

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ZDNet.de Redaktion

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