Auswirkungen von US-Anti-Spam-Gesetz noch unklar

Das am 1. Januar in den USA in Kraft getretene Anti-Spam-Gesetz „Can-Spam“ scheint bislang seine Wirkung verfehlt zu haben. Seit Januar wurde kein Spammer auf Basis des Gesetzes wegen krimineller Handlungen angeklagt.

Während einer Anhörung vor dem Kongress sagte eine Vertreterin des FBI, dass die Behörde bislang „100 wichtige Spammer identifiziert habe und 50 weiteren Fällen nachgehe, um dann in den nächsten Monaten konkrete Maßnahmen einzuleiten“. Im Rahmen der Ermittlungen soll dann auch das neue Gesetz zur Anwendung kommen.

Der Vorsitzende des Ausschusses, John McCain sagte, dass die Menge an Spam seit Mai 2003 nochmals erheblich gestiegen sei. Inzwischen seien 83 Prozent aller E-Mails Spam, damals seien es noch rund 64 Prozent gewesen.

In diesem Zusammenhang taucht allerdings auch die Frage auf, ob Can-Spam den Zielsetzungen der verschiedenen Interessengruppen überhaupt gerecht wird. Denn das Gesetz wurde weniger dafür konzipiert, Spam zu verbieten, sondern soll bewirken, dass sich Spammer an gewisse Regeln halten. Entsprechende E-Mails müssen beispielsweise Links beinhalten, die es Empfängern ermöglichen, sich aus einem Verteiler zu löschen.

Nur vor diesem Hintergrund ist die eigentlich paradoxe Situation zu erklären, dass auch Spam-Versender vor dem Kongress ausgesagt haben. So beschwerte sich beispielsweise Ronald Scelson darüber, dass seine E-Mails von einigen Providern geblockt werden, obwohl sie den Anforderungen von Can-Spam genügen.

ZDNet.de Redaktion

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