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Die Zukunft der Funknetze: Mesh soll die Löcher stopfen

Garland liegt 24 Kilometer nordöstlich von Dallas und hat 221.000 Einwohner. Die Stadt ist derzeit dabei, ihr auf Mobiltelefonen basierendes Kommunikationssystem für die öffentlichen Einsatzkräfte wie Polizei, Feuerwehr und Rettungssanitäter auszuwechseln. Die Lockheed Martin Space Operations Division erhielt letzten September den Auftrag hierfür und entschied sich für die Mesh-Technologie von Nexgen City, einem System-Integrator, der lizenzierte Technologie von Mesh Networks verwendet. Das neue System wird ein Gebiet von fast 150 Quadratkilometern abdecken und gilt als größtes mobiles Mesh-Netzwerk der Welt. Es soll im zweiten Quartal dieses Jahres fertiggestellt sein und zunächst den mobilen Datenaustausch ermöglichen, wobei später auch Sprach- und Videoübertragungen hinzukommen werden.

Die Mesh-Technologie sorgt in Garland für erheblich vereinfachte Infrastrukturen bei 50facher Bandbreite. „Wir brauchen keine teueren Sendemasten und Vertragsgebühren mehr und es gibt auch keine Probleme mehr mit dem Flächennutzungsplan wie bei unserem alten System“, so Darrell McClanahan, Telecommunications Manager der Stadt. Das Mesh-System unterstützt konstante Durchsatzraten von 1 MBit/s mit Spitzen bis zu 6 MBit/s.

Zu den Bestandteilen des Systems gehören PC-Karten, Wireless Repeater, Gateways, Geolocation-Software, Administrations-Server für Kommando- und Betriebsleitzentralen sowie modifizierte Pocket-PC-Handhelds (obwohl deren Herstellung erst Mitte 2004 beginnt). Die Repeater und Gateways werden in Gebäude, Straßenlaternen und Verkehrsampeln eingebaut. Sie benötigen lediglich ausreichend Strom um mit dem nächstgelegenen Gerät oder Repeater kommunizieren zu können, so dass ihre Leistungsaufnahme geringer als bei einem Mobilfunk-Sendemast ausfällt.

Die PC-Karten und PDAs fungieren gleichzeitig als Repeater und Router, wodurch das Netzwerk um weitere Knoten erweitert und somit ausfallsicherer wird. Die Geolocation-Software liefert Informationen zu geografischer Breite und Länge sowie Höhenangaben – und das ohne GPS. Das System unterstützt die Standardprotokolle TCP/IP, DHCP und SNMP.

Garland entschied sich für diese Lösung, nachdem Nexgen City 2003 eine Testphase in einem 13 Quadratkilometer großen Gebiet entlang des Highway 190 in Texas abgeschlossen hatte. Im Zuge einer entsprechenden Demonstration hatten zwei über das Netzwerk verbundene Fahrzeuge, die mit fast 100 Stundenkilometer in entgegengesetzter Richtung fuhren, Streaming-Video, Voice-over-IP-Telefonate und Daten bei einem Durchsatz von bis zu 1,5 MBit/s ausgetauscht.

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ZDNet.de Redaktion

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