Sun Microsystems plant nach Aussage von Software-Chef Jonathan Schwarz, sein Server-Betriebssystem Solaris ab Ende April als Abonnement zu verkaufen. Damit verfolgt das Unternehmen eine ähnliche Strategie wie der Linux-Distributor Red Hat. Im Gegensatz zu Red Hat, das seine Linux-Produkte pro Gerät lizenziert, plant Sun jedoch eine Nutzer-basierte Abrechnung. Die Kosten für das Abo sind indes noch nicht bekannt.
Solaris wird im Moment überwiegend auf Suns Ultra Sparc-basierten Servern eingesetzt. In Form von immer leistungsfähigeren Power PC- und x86-Prozessoren sowie Linux bekamen diese Server jedoch starke Konkurrenz. Als Folge hatte das Unternehmen mit sinkenden Marktanteilen zu kämpfen.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat Sun seiner fast eingestellten x86-Version von Solaris wieder neues Leben eingehaucht und eine weitreichende Kooperation mit dem Chip-Hersteller AMD geschlossen. Seit Februar verkauft Sun Opteron-basierte Server, die sowohl mit einer 64-Bit-Variante von x86-Solaris als auch Novell Linux und Red Hat Linux geordert werden können.
Die jährliche Abonnementgebühr für eine Dual-Prozessor-Version von Red Hat Enterprise Linux beträgt 799 Dollar, im letzten Quartal konnte der Linux Distributor jedoch nur 455 Dollar pro verkaufter Lizenz erlösen. Red Hat zeigt sich von Suns Plänen jedoch unbeeindruckt. „Letztes Quartal haben wir 87.000 Abonnements verkauft, davon 4000 an Neukunden“, so Red Hat-Sprecher Leigh Day. Außerdem habe das Unternehmen gute Beziehungen zu IBM und HP.
Völlig unbekannt sind Sun mittels Abo abgerechnete Lizenzen indes nicht. Ein ähnliches Lizenzmodell wie das jetzt für Solaris angekündigte verwendet das Unternehmen bereits bei seiner Server-Software Java Enterprise System sowie bei seiner Entwicklungsumgebung Java Studio Enterprise.
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