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IBM verliert Pensions-Prozess

IBM hat den Prozess um die Pensionsvorsorge seiner Mitarbeiter verloren. Ein Bundesrichter hatte die Praktik des Unternehmens, so genannte cash-balance accounts einzurichten, als diskriminierend älteren Mitarbeitern gegenüber eingestuft. Wie die Online-Ausgabe der Los Angeles Times berichtet, stehen IBM Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe bevor, sollte der gerichtliche Beschluss bestehen bleiben.

Seit etwa einem Jahrzehnt sind cash balance accounts vor allem bei nordamerikanischen Unternehmen verbreitet. Firmen richten für ihre Angestellten eigene Pensionskonten ein, auf die monatliche Zahlungen erfolgen. Im Falle einer Pensionierung oder eines Jobwechsels können diese Konten entweder ausbezahlt oder mitgenommen werden. Ältere Arbeitnehmer jedoch haben mit der ungesicherten Umstellung auf das neue System zu wenige Arbeitsjahre für eine ausreichende Pensionsvorsorge. Nun stuft auch der gerichtliche Bescheid diese Vorgehensweise als illegal ein.

IBM muss laut dem Gerichtsbeschluss denjenigen Arbeitnehmern, die durch die „cash balance accounts“ große Teile ihrer Pensionsansprüche verloren haben, Schadenersatz zahlen. Insider sprechen dabei von Ausgaben in der Höhe von sechs Milliarden Dollar. Sollte das Urteil gegen IBM als Präzedenzfall Bestand haben, stehen weitere Klagen bevor. „Technisch betrifft das Urteil zwar nur IBM, aber die Auswirkungen des Prozesses sind enorm“, so Karen Ferguson, Direktorin des Pensionsrechts-Zentrums in Washington.

Auch Paul Gewirtz, Pensionsberater, sieht weit reichende Konsequenzen für Unternehmen:“Das Urteil ist verheerend. Die Frage ist, inwieweit andere Firmen, die ebenfalls mit cash balance accounts arbeiten, betroffen sind“, so der Experte weiter. Die meisten Firmen sind innerhalb der letzten zehn Jahre zum neuen System gewechselt, um die Ausgaben für Pensionszahlungen zu reduzieren. Die Bush-Administration hat bereits versprochen, eine neue, legale, Form der betrieblichen Pensionsvorsorge zu finden, die Sicherheitsbestimmungen für ältere oder lang gediente Mitarbeiter enthält.

ZDNet.de Redaktion

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