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Offiziell: Intel plant 64 Bit-CPU für Desktops

Damals hatte die im Silicon Valley erscheinende Tageszeitung „San Jose Mercury News“ einen ausführlichen Bericht veröffentlicht, in dem ein Ex-Mitarbeiter von Intel zitiert wurde. Er gab an, dass Intel seit AMDs Ankündigung der Hammer-Architektur (jetzt als Opteron, Athlon 64 und Athlon FX erhältlich) unter höchster Geheimhaltung eine 64 Bit-Alternative enwickle. Einige „Entwickler-Cowboys“ hätten laut dem Informanten das Projekt zunächst auf eigene Faust vorangetrieben, und erst spät von Intel-Chef Craig Barrett persönlich Unterstützung erhalten – wenn auch zähneknirschend.

Bis heute hatte Intel sich mit Stellungnahmen zu solchen Berichten stets zurück gehalten. Von Intels Chief Operating Officer Paul Otellini kam in der vergangenen Nacht jedoch eine ungewohnt deutliche Bestätigung. Vor Wall Street-Analysten sagte er auf die Frage nach 64 Bit-Technologie für den Desktop: „Sie können ziemlich sicher sein, dass wir bereit sind, sobald es Anwendungen und Betriebssysteme dafür gibt.“

Diese Aussage ist besonders bemerkenswert, weil Intel bisher 64 Bit stets grossen Servern vorbehalten sah – und dort natürlich dem hauseigenen Monster-Prozessor Itanium. AMD gewinnt jedoch gerade bei mittleren Servern mit bis zu vier Prozessoren mit seinem Opteron immer mehr Boden. IBM, Sun und demnächst wahrscheinlich auch HP bieten entsprechende Produkte an. Hier regiert zwar immer noch Intels Xeon, doch dessen Architektur ist identisch mit dem jeweils aktuellen Pentium. Und für diese 32 Bit-Prozessoren hat Intel nun offenbar doch noch ein 64 Bit-Upgrade in der Hinterhand.

Auch in den bisherigen inoffiziellen Berichten zu Yamhill war immer wieder die Rede davon, dass Intel seine 32 Bit-Architektur ähnlich wie AMD leicht um einen 64 Bit-Adressraum erweitern könnte, der dann die bisher gültige Grenze von 4 GByte Hauptsspeicher überwinden würde. Gerade bei mittleren Servern wird das derzeit dank niedriger Speicherpreise interessant. Da Intels Pentium- und Xeon-Linie aber bisher untrennbar verküpft sind, könnte der Innovationsdruck bei den Servern sich auch schneller als gedacht auf die Desktop-Rechner auswirken.

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ZDNet.de Redaktion

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