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Salesforce.com vor dem IPO: Eine Branche hält den Atem an

Was darf der Kunde erwarten? Erst Google oder erst Salesforce? Börseninteressierte IT-Profis treibt seit Wochen diese Frage um. Beide Internet-basierten Unternehmen werden in diesem Jahr den IPO wagen – und sofort weht ein Hauch von 1999/2000 durch die krisengeplagte Branche.

Beiden Firmen ist der ganz große Wurf zuzutrauen – Salesforce.com hatte im Dezember bei der US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde SEC einen Registrierungsantrag für die Börsenzulassung seines Aktienkapitals eingereicht. Das Unternehmen bietet Customer Relationship Management-Lösungen (CRM) über einen Standard-Web Browser und trifft damit etablierte Großmächte wie Siebel in empfindlicher Art und Weise. ZDNet sprach mit Ariel Lüdi, Vice President Central & Southern Europe, und Peter Steidl, Geschäftsführer in Deutschland, Österreich und der Schweiz von Salesforce.com über ihre Erwartungen sowie der Positionierung gegenüber den Wettbewerbern.

ZDNet: Sie zwicken am Umsatz von etablierten CRM-Größen wie Siebel – wann glauben Sie werden diese mit eigenen ASP (Application Service Providing)/On Demand-Lösungen aufwarten?

Lüdi: Siebel hat ja bereits On Demand in sein Portfolio aufgenommen, was eine Bestätigung für uns ist, schließlich sind wir in diesem Markt seit März 2000 tätig. Verschiedene Kleinere haben das ebenfalls probiert, aber auch Große wie Oracle. Sowohl bei Siebel als auch Oracle hat das aber zu einer Kannibalisierung ihrer Lizenzgeschäfte geführt. Das Problem haben die immer noch. Und dann hat es eine Unmenge von Start-ups in Europa und Amerika gegeben, die auf ASP-Basis gute Geschäfte gemacht haben, so zum Beispiel Upshot, die ja von Siebel aufgekauft worden sind, um deren Kunden zu gewinnen. Das alles bestätigt unseren Kurs.

Siebel dagegen hat enorme Probleme die Wachstumsraten beim Lizenzgeschäft durchzuhalten – wir sind ja immer noch ein David im Vergleich zum Goliath Siebel. Aber uns gelingen nun Geschäfte mit 1000 oder 2000 Arbeitsplätzen. Das ist in dieser Zeit vor allem für Siebel bitter. Wenn man das in Lizenzen umrechnen würde – ein Arbeitsplatz schlägt mit 1500 bis 2000 Euro zu Buche – dann ergibt das einen Wert, an dem Siebel ebenfalls sehr interessiert wäre. Früher haben die sich nur für Megaprojekte interessiert, nicht um solchen Kleckerkram.

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ZDNet.de Redaktion

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