IBM: „Der Markt mag keine Monopolisten“

„In der Supercomputing-Scene werden ausschließlich die beiden Alternativen Opteron von AMD und PowerPC von IBM als für die Zukunft relevant angesehen“, erklärte Porta. „Nur zwei Firmen sehen dies naturgemäß anders.“ Der Strategieberater meinte damit natürlich Intel und Hewlett-Packard, deren gemeinsam entwickelter Itanium in der Linux-Szene wenig Reputation genießt. So erklärte Linux Torvalds wiederholt, dass er den 64 Bit-Ansatz, den AMD mit seinem Hammer/Opteron verfolgt, bevorzugt. „Ich mag IA 64 überhaupt nicht und kann nur hoffen, dass sie schnell wieder vom Markt verschwindet. Es liefert eine miese Leistung und ist teuer.“ Für Portas Ausführungen, wonach Torvalds dem Power-Chip aus dem eigenen Haus ähnliche Qualitäten wie dem Opteron zugestehe, ließen sich jedoch keine Belege finden.

„Mit dem Bladecenter JS20 hat IBM es erstmals geschafft, die Blade-Server-Technologie mit der Power-Architektur für 64 Bit-Computing zu erweitern“, erklärte Land bei der Vorstellung der Blade-Architektur. „Einen Prototyp hatten wir binnen drei Monaten gebaut. Wir wollten zunächst nur zeigen, dass es prinzipiell machbar ist. „Der JS20 PPC 970 verfügt über ein 2-Wege Multiprozessor-System (SMP) und standardmäßig 512 MByte Hauptspeicher. Der Server nutzt den Einschubschacht der bereits bestehenden IBM Bladecenter Systeme und lässt sich mit den gleichen Funktionen des System-Managements verwalten.

„Ziel ist es, im Bladecenter mit möglichst wenig Änderungen Intel-Chips durch Power-Prozessoren zu ersetzen – das müssen unsere Entwickler immer im Hinterkopf behalten. Der Markt mag nämlich keine Monopolisten“, so Land. „Dabei muss gleichzeitig das Design für Linux optimiert sein. „Porta fügte hinzu, dass auch AIX bis in eineinhalb Jahren darauf laufen soll.

„Unser Gründe für die Entwicklung des Power-Blades: Zum einen ist es einfach eine Alternative im Server-Bereich im Low End-Markt. Zudem ist die Power-Architektur einfach etabliert im Markt und skaliert vom kleinsten Controller bis zum Großrechner. Und es handelt sich drittens um eine ausgereifte 64 Bit-Plattform, die auch 32 Bit supportet. Wir positionieren das Produkt zunächst im High Performance Computing-Markt, weil dort die 64 Bit voll ausgenutzt werden können“, so Land und präsentierte fast nebenbei eine weitere Spitze gegen Intel: Die Verdrahtungen im Blade basieren ausschließlich auf AMDs Hypertransport-Technologie. Der Preis für den E-Server Bladecenter JS20 beginnt ab 2410 Euro.

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ZDNet.de Redaktion

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