Windows Longhorn: Die neuen Technologien im Detail

Auf der Professional Developer Conference in Los Angeles hat Microsoft die Alphaversion der kommenden Windows-Generation Longhorn vorgestellt. Chief Software Architect und Microsoft-Gründer Bill Gates stellte in seiner Keynote die Funktionen und Möglichkeiten des neuen Windows vor. Der Chef der Windows-Division und Microsoft-Veteran Jim Allchin ging in der darauf folgenden Keynote genauer auf einzelne Aspekte ein.

Longhorn ist auch das erste große Projekt, bei dem Microsoft der Öffentlichkeit schon in einem so frühen Entwicklungsstadium einen so tiefen Einblick in das System gewährt. Das Unternehmen will dadurch laut eigenen Angaben zu einer ähnlichen Entwicklungsdynamik kommen, wie dies bei Open Source-Projekten der Fall ist.

In seiner Keynote nannte Allchin die wichtigsten Aspekte bei der Entwicklung von Longhorn auf:

  • Verbesserung der Basistechnologien: Eines der wichtigsten Ziele ist die Erhöhung der Sicherheit. Einige der Funktionen sollen als Plattform-Services bereitgestellt werden und später dann von Entwicklern in deren Applikationen genutzt werden. Durch Technologien wie Prefetch, das eventuell benötigte Dateien schon im Vorfeld laden soll, soll die Performance verbessert werden. Eine Funktion mit dem Namen ClickOnce soll die Installation von Anwendungen vereinfachen und beschleunigen.
  • Neue Oberfläche: Eine neue Oberfläche soll 2D- und 3D-Technologien zusammenführen und damit völlig neue Effekte ermöglichen. Die dazu entwickelte Avalon-Engine stellt eine einheitliche Architektur für die Anzeige von GUI-Elementen, Dokumenten und Multimedia-Content zur Verfügung. Windows Oberflächen sollten künftig nicht nur durch Programmierung erstellt werden können, sondern auch durch eine neue, XML-basierte Metasprache XAML. Dadurch sollen Windows-Applikationen entstehen, die eine ähnliche Benutzerführung aufweisen wie Websites.
  • Neues Dateisystem: Mit immer größer werdenden Festplatten stößt das aktuell vorherrschende Ordner- und Verzeichnissystem zur Organisation von Daten an seine Grenzen. Das neue, Datenbank-basierte Dateisystem WinFS soll die Organisation, das Auffinden und den Umgang mit Dateien deutlich vereinfachen. Außerdem sollen effizientere Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, um sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Dateien zu speichern.
  • Verbessere Kommunikation: Die neue Messaging-Plattform Indigo soll die Kommunikation mit anderen Nutzern und Computern auf der Basis von Webservices vereinfachen. Indigo soll eine Vielzahl bislang verwendeter Systeme vereinheitlichen.

Der nachfolgende Artikel kann natürlich nur auf Teilaspekte von Longhorn eingehen und nur grundlegende Funktionsweisen erklären. Denn alleine für das neue Dateisystem ist ein 1000-seitiges Buch von Microsoft angekündigt. Alle aufgeführten Funktionen beziehen sich auf das aktuelle Longhorn-Build 4051.

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ZDNet.de Redaktion

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