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Neuer Balda-Chef stellt Dividende in Aussicht

Der neue Vorstandschef des Handyausrüsters Balda, Joachim Gut, hat für das laufende Jahr die Firmenprognose bekräftigt und eine Dividendenzahlung in Aussicht gestellt. Beflügelt von jüngsten positiven Nachrichten aus dem Branchenumfeld erreichte die im SDax notierte Aktie am Freitag ein neues Jahreshoch.

„Es gibt keinen Grund, an den Prognosen etwas zu ändern. Das dritte Quartal ist sehr positiv verlaufen“, sagte Gut am Freitag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die Aktionäre könnten erneut mit einer Dividende rechnen, auch wenn das Unternehmen für das in den kommenden Jahren geplante Wachstum Kapitalbedarf habe. „Das ist aber der Spagat, den man machen muss.“ Wie hoch die Gewinnausschüttung an die Aktionäre sein wird, sagte er nicht. 2002 hatten die Anteilseigner eine Dividende von fünf Cent je Aktie erhalten. Die Firmenplanung sieht für 2003 ein Umsatzplus von 20 Prozent auf 238 Millionen Euro vor und einen Anstieg des Vorsteuergewinns von 62 Prozent auf 15,4 Millionen Euro. Die Zahlen zum dritten Quartal sollen am 22. Oktober veröffentlicht werden.

Gut, früher Vorstandsmitglied des Hardware-Herstellers Maxdata, hatte mit Wirkung zum 14. Oktober seinen Vorgänger Gerhard Holdijk früher als erwartet im Amt abgelöst. Holdijk wird zum Jahresende in den Aufsichtsrat des Unternehmens wechseln. Gut will an der eingeschlagenen Firmenstrategie seines Vorgängers festhalten. „Die Strategie der Diversifikation und Globalisierung ist absolut richtig“, sagte er. Momentan beträgt der Anteil des Kerngeschäftes Infocom (Handyschalen) am Gesamtumsatz 85 Prozent. Doch durch den Ausbau des jüngsten Standbeines, der Medizintechnik, soll dieser Anteil in den kommenden Jahren auf 60 Prozent schrumpfen. „Bis 2007 werden wir einen Umsatz von 500 Millionen Euro erreichen und dann werden die Diversifikationen 40 Prozent ausmachen“, ergänzte Gut. Balda ist Systemlieferant von Formteilen aus Hochleistungskunststoffen für Mobiltelefone, Medizintechnik und Automobile. Wegen der weltweit stagnierenden Nachfrage von Handys hatte Balda sein Portfolio im vergangenen Jahr verbreitert, um sich von Schwankungen im Mobilfunkmarkt unabhängiger zu machen.

Das vorgesehene Wachstum soll sowohl organisch als auch durch Zukäufe realisiert werden. Aktuell seien Akquisitionen aber nicht geplant, so Gut. In Asien sei Balda bereits mit dem Standort Shanghai gut positioniert. Interessante Märkte seien darüber hinaus Amerika, Brasilien und Mexiko.

Nach positiven Zahlen wichtiger Kunden von Balda, wie etwa Motorola und Nokia, legte die im SDax notierte Aktie am Freitag 7,3 Prozent zu und erreichte mit 7,35 Euro den höchsten Stand seit März 2002. Seit Jahresbeginn 2003 hat sich der Aktienkurs knapp verdoppelt, in den vergangenen vier Wochen stieg der Kurs um knapp 40 Prozent.

Der finnische Mobilfunkkonzern Nokia hatte die in der Branche weitbeachtete Schätzung für den Handy-Absatz aller Hersteller am Donnerstag für das Jahr 2003 auf 460 Millionen Mobiltelefone von zuvor 445 Millionen Stück angehoben. Damit folgte der Weltmarktführer Einschätzungen des schnell wachsenden koreanischen Anbieters Samsung. Der im Weltmarkt hinter Nokia rangierende US-Hersteller Motorola hatte zu Wochenbeginn die Finanzmärkte mit starken Geschäftszahlen überrascht.

ZDNet.de Redaktion

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