ZDNet: Herr Rau, Sie waren insgesamt 18 Jahre lang für IBM tätig, unter anderem als Vice President der Software Group EMEA Central Region und General Manager EMEA des Bereichs Printing Systems. Wird sich dies auf die Zusammenarbeit zwischen BEA und IBM auswirken?
Rau: IBM ist in unserem Markt natürlich einer unserer Hauptwettbewerber. Und das ist vollkommen unabhängig von meiner Person. Ich glaube, dass wir jetzt gerade mit dem neuen Produkt, mit der 8.1 Plattform, uns einige Schritte von IBM absetzen, was das Technologie- und Produktangebot angeht. Gartner hat zum Beispiel gesagt, wir lägen 36 Monate vor anderen Wettbewerbern wie IBM. Insofern ist IBM unser Wettbewerber im bereich Software. Es gibt allerdings durchaus einige Kunden, die im Bereich Outsourcing von den IBM Global Services betreut werden und gleichzeitig BEA-Technlologie einsetzen.
ZDNet: Ein anderer deutscher Manager hat lange Zeit bei IBM gearbeitet und führt jetzt eine Linux-Firma. (Gemeint ist der Suse-CEO Richard Seibt – Anm. Red.)
Rau: Den kenne ich auch.
ZDNet: …und dessen Verbindungen nach Böblingen werden nach wie vor als stark beschrieben. Werden in der deutschen Niederlassung von BEA künftig eher Kooperationen oder eher Konkurrenzsituationen zur IBM auftreten?
Rau: Ich glaube, dass mein Wechsel von IBM zu BEA die Wettbewerbssituation auf der einen Seite und die Partnerschaftssituation mit IBM, bei der IBM unsere Produkte einsetzt, auf der Anderen Seite nicht verändern wird. Die Situation, die Sie ansprechen ist eine andere, weil IBM eine erklärte Linux-Strategie aufweist und es insofern gemeinsame Interessen gibt. Die gibt es auf der Technologie-Seite, also auf der Software-Schiene zwischen IBM und uns nur insofern, als das wir natürlich gemeinsam an einer weiteren Standardisierung von Java als Anwendungsplattform arbeiten. Wir befinden uns in einer sehr großen Software-Community, in der auch Player wie Sun und andere drin stecken.
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