Categories: SoftwareUnternehmen

Neuer Kernel soll Linux für Mission Critical-Umgebungen fit machen

Nach Meinung von Unternehmen, die auf der Linux Expo in London vertreten waren, ist Linux bereit für den breiten Einsatz in der IT-Umgebung von Konzernen. Bislang werden mit dem Open Source-Betriebssystem hauptsächlich Webserver und andere Internet-Infrastrukturkomponenten betrieben.

Auf dem UK Technical Summit, der ebenfalls in London stattgefunden hat, sagten einige CIOs, Linux habe noch nicht die nötigen Voraussetzungen, um in Mission Critical-Umgebungen eingesetzt zu werden. Die Hersteller verweisen jedoch auf den kommenden Kernel 2.6, der die Stabilität und die Skalierbarkeit des Betriebssystems erhöhen soll. Damit könne Linux dann auch problemlos in solchen Umgebungen eingesetzt werden.

„Linux ist seit einiger Zeit bei Netzwerkkomponenten wie Web- und Mailserver sowie DNS- und Cacheing-Komponenten sehr populär“, so Adam Jolland, Linux Strategy Manager bei IBM. „Langsam sehen wir aber auch einen Trend hin zum Einsatz in Bereichen wie E-Commerce, Clustering und Web Applications.“

Jollins erwartet, dass Linux mit dem Kernel 2.6 deutlich besser skalieren wird. „Der neue Kernel unterstützt Systeme mit bis zu 16 Prozessoren.“ Auch Mark Hudson vom Datenbankhersteller Sybase setzt große Erwartungen in die Version 2.6. „Bislang funktioniert Linux nur auf einem System mit vier Prozessoren gut. Schon bei acht Prozessoren skaliert es nicht mehr richtig mit. Der Kernel 2.6 wird hier wesentlich besser skalieren.“

Die unterschiedlichen Standpunkte von Linux-Herstellern und Integratoren sowie Unternehmenskunden finden sich auch in einer Studie von Gartner wieder. „Bei jedem Betriebssystem gibt es Faktoren, die die Verbreitung beschleunigen und wiederum andere Faktoren, die die Verbreitung hemmen. Sind letztere in der Überzahl, verschwinden Technologien sehr oft wieder. Zurzeit sind die Faktoren, die die Verbreitung hemmen, in der Überzahl“, heißt es in der Studie.

Linux sei jedoch trotzdem von strategischer Bedeutung. Der steigende Kostendruck, die Offenheit von Linux und Probleme mit Zuverlässigkeit, Sicherheit und Lizensierung von Microsoft-Lösungen würden sich auf die Verbreitung von Linux positiv auswirken. Negativ auswirken würden sich hingegen die schlechte Skalierbarkeit, der Mangel an Applikationen und integrierten Lösungen sowie die fehlende Einsatzbereitschaft in Mission Critical-Umgebungen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

3 Stunden ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

3 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

3 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

4 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

4 Tagen ago