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Release-Politik piesackt Oracle-Anwender – und andere

Release-Wechsel sind teuer. Das gilt insbesondere für Software, die mit vielen Schnittstellen versehen ist, wie Anwendungen für das Enterprise Resource Planning (ERP) und Datenbank-Management-Systeme, wie sie Oracle anbietet. Die Deutsche Oracle Anwender Gruppe (Doag) hat ihre Mitglieder nun gefragt, was sie von der Release-Politik ihres Lieferanten halten.

Die Frage, ob die Anwender Interesse an einer kurzen Release-Lifetime haben, gemeint ist die Zeit bis zum Support-Stopp, beantwortet erwartungsgemäß eine hoher Prozentsatz, 89,6 Prozent, mit nein. Auf einer Skala von eins bis zehn erhält Oracle für die Länge seiner Produktlebenszyklen nur die Note 4.4.

„Immerhin verschlingt ein Release-Wechsel deutliche Millionenbeträge“, weiß Fried Saake, Vorstandsvorsitzender der Doag zu berichten. Das begründet zum Teil den Widerwillen, eine alte Version gegen eine neue auszutauschen. Knappe IT-Budgets verstärken die Abneigung, wie auch Microsoft erfahren muss. Längst nicht jedes Unternehmen ist auf Windows XP migriert.

Außerdem sind Firmen generell froh, wenn ein System stabil läuft. Release-Wechsel gefährden die Zuverlässigkeit und bedeuten nur selten Verbesserung. Kurze Abstände zwischen neuen Releases führen zu mehr Fehlern in den Versionen. Die Doag-Mitarbeiter beschweren sich nach wie vor über unzureichend getestete Software ihres Anbieters.

„Der Zwang des Kunden zur Migration ohne funktionalen Mehrwert innerhalb der Anwendung kommt zu früh“, formuliert die Anwendervertretung. Dieser Zwang, Software abzulösen, entsteht durch das Ende des Supports. Oracle gewährt derzeit für jedes Release insgesamt acht Jahre Unterstützung mit Updates, Wartung, Fehleranalyse und Beratung – eine halbe Ewigkeit in IT-Zeitaltern, sollte man meinen.

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ZDNet.de Redaktion

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