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Was tun GMX, Web.de und T-Online gegen Spam?

Ganz anders gehen die großen Webhoster 1&1 und Strato mit der Plage um: 1&1 benutzt aktuell ein eigenes System, bei dem einliefernde Mailserver auf ihre Seriösität hin überprüft werden. „Wenn ein Mailserver eine Nachricht bei uns einliefern möchte, wird automatisch geprüft, ob es sich um ein offenes Relay handelt. Diese Nachricht wird dann verweigert und der Absender und sein Mailserver-Administrator erhalten automatisch eine Nachricht“, informiert 1&1-Sprecher Michael Frenzel. Offene Relays sind Server, über ein beliebiger User Nachrichten verschicken kann, ohne sich vorher anmelden zu müssen. In Zukunft will 1&1 auch den Spam-Filter von der 100-prozentigen Tochter GMX benutzen. „Wir arbeiten aktuell an einer Migration beider Mailsysteme und dann werden die 1&1 Kunden auch die Spam-Filter von GMX benutzen können“, sagt Frenzel.

Konkurrent Strato filtert zur Zeit auf Server-Seite keine Spam-Nachrichten aus, weil sich mehrere Filtermethoden als zu uneffektiv herausgestellt haben. „Im Internet verfügbare Listen von offenen Relays sind uns nicht aktuell genug. Das Filtern von Nachrichteninhalten birgt wiederum das Problem, dass dann auch Nachrichten erwischt werden, die der Kunde eigentlich bekommen wollte. Er muss dann also doch wieder in einen Spam-Ordner schauen und spart nicht wirklich Zeit damit“, meint René Wienholtz, Leiter des Strato Rechenzentrums. In den nächsten Wochen will Strato seinen Kunden aber eine Anti-Spam-Software anbieten, damit diese dann auf ihrem PC unerwünschte Post aussortieren können. „Dies ist der effektivste Weg, weil dann jeder Kunde selbst entscheiden kann, was für ihn Spam ist und was nicht“, so Wienholtz weiter.

Bei T-Online befindet sich ein Spam-Filter gerade in der Entwicklung: „Seit der Version 5.0 unserer Zugangssoftware kann der Kunde eine individuelle Blacklist einrichten und unsere Techniker arbeiten aktuell mit Hochdruck an einem Spam-Filter auf Server-Seite“, erklärte T-Online Sprecher Michael Schlechtriehm auf Anfrage. Wann der neue Spam-Schutz angeboten wird und wie das System genau funktionieren soll, ist bisher aber noch nicht entschieden.

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ZDNet.de Redaktion

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