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.NET – ein Leitfaden für Manager

Als Projektmanager haben Sie sicher schon oft von .NET gehört, aber womöglich noch nicht die Gelegenheit gehabt, an einem .NET-Projekt mitzuarbeiten, da diese Technologie noch relativ neu ist. Meiner Erfahrung nach reißen Unternehmen sich nicht gerade ein Bein aus, um auf .NET zu migrieren – zumindest noch nicht.

Das .NET Framework wird von vielen immer noch als eine Plattform für Early Adopters betrachtet, und die Branche braucht einfach noch Zeit. Aber ich bin zuversichtlich, dass in dem Maße, wie die Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt und IT-Budgets wieder an Umfang zunehmen, auch vermehrt .NET-Projekte auftauchen werden.

Was ist .NET?
.NET ist im Wesentlichen ein Set von Software-Technologien, die dafür entwickelt wurden, Ihre Welt aus Informationen, Menschen, Systemen und Geräten miteinander zu verbinden. Von daher handelt es sich um eine Umgebung für Entwicklung, Einsatz und Ausführung von Windows-Anwendungen und Services. Die grundlegende Idee hinter der Entwicklung mit .NET ist das Konzept gemeinsamer Objekte – Objekte, auf die überall, jederzeit und von jedem Gerät aus zugegriffen werden kann.

Außerdem basiert die .NET-Technologie selbst auf XML Web Services, welche wiederum Standardprotokolle wie SOAP und XML-Daten zur Verbindung von Anwendungen und Web Services benutzen. Welche Arten von Projekten oder Lösungen kann man mit .NET realisieren? Als Anfang könnte man z.B. damit beginnen, Websites mithilfe von ASP.NET und auch älteren Windows-Anwendungen zu erstellen, die noch in VB oder Visual C++ geschrieben sind. Am Ende landet man immer beim .NET Framework. Dies ist eine integrale Windows-Komponente, die die Programmierung und Ausführung von Anwendungen der nächsten Generation und XML Web Services ermöglicht.

Als solche gestattet .NET Projekt-Teams das Erstellen von Web-basierten Plattformen für Services, die einen Grad an Funktionalität bieten, wie man ihn sonst nur von Spezialsoftware kennt, nicht aber von traditionellen Websites oder Web-basierten Anwendungen. .NET ermöglicht einen hohen Grad an Software-Integration dank der Verwendung von XML Web Services – kleinen, selbstständigen Bausteinen, die sich über das Internet miteinander oder mit anderen, größeren Anwendungen verbinden lassen. Das wichtigste Merkmal, das .NET für die Technologie-Integration zu bieten hat, ist leicht zu übersehen, aber wichtig: Geschwindigkeit.

Ich bin überzeugt, dass Unternehmen durch die Überwindung von Technologie-Hindernissen mithilfe der .NET-Technologie eine gute Rentabilität ihrer IT-Investitionen erzielen werden. Dieser Punkt sollte unbedingt hervorgehoben werden, wenn ein Projektmanager unternehmerische oder betriebswirtschaftliche Argumente für .NET zusammenstellt. Allerdings ist es keineswegs notwendig, sämtliche Altanwendungen nach .NET zu portieren.

Ich habe eine Reihe von Managern interviewt: Sie alle stehen .NET derzeit noch mit gemischten Gefühlen gegenüber. Einige lehnen .NET rundweg ab, und zwar aus den folgenden Gründen: (1) Es ist zu neu; (2) eine neue Programmiersprache erfordert neue Fertigkeiten; (3) es benötigt eine vollständig neue Laufzeit- und Entwicklungsumgebung etc.

Wie Carl Massien, Chefentwickler für umfangreiche Entwicklungsprojekte von Unternehmensanwendungen, es ausdrückt: “ .NET ist etwas für Neuentwicklungen und für solche Anwendungen, die den Zeit- und Kostenaufwand für die Anpassung rechtfertigen. Ich sehe noch nicht ganz, wo sich das betriebswirtschaftlich lohnen soll.“ Ähnlich drückte es jemand anderes im Gespräch aus: „Egal wie man herangeht – als Entwickler wird man sich mit viel Aufwand in das .NET Framework einarbeiten müssen. Das ist ein harter Brocken!“ Es gibt allerdings auch Positives zu berichten. Immerhin haben viele schon Geld für Schulungen und Zertifizierungen ihrer Entwickler ausgegeben und befassen sich bereits mit schlüsselfertigen .NET-Projekten.

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ZDNet.de Redaktion

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