Medizinische Beratung im Internet ist nach Erkenntnissen von Warentestern oft fehlerhaft und kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Wie die Stiftung Warentest in Berlin mitteilte, reichte bei einer Stichprobe die Qualität der Ratschläge von Internet-Ärzten von sehr gut bis sehr schlecht. Wegen der durchwachsenen Testergebnisse bei 19 allgemein zugänglichen kostenlosen Gesundheitsforen und zwei kostenpflichtigen E-Mail-Auskunftsdiensten rät die Zeitschrift „test“ zur Vorsicht bei Konsultationen des Internet-Doktors.
Die Tester stellten nach eigenen Angaben Anfragen, die sich für eine schriftliche Beratung ohne Arztkontakt, körperliche Untersuchung und Laborwerte eigneten. So wurden die Netz-Ärzte unter anderem nach Therapie-Möglichkeiten mit einem neuen, in Deutschland noch nicht zugelassenen Medikament oder zur Gefährdung von Kindern durch Zecken in einer bestimmten Region befragt. Bei der Zeckengefahr gab es nur einmal die richtige Antwort. Fehle eine Impfempfehlung, könne dies für Kinder besonders gefährlich werden, warnte die Stiftung.
In den Foren wurden zwar die Anfragen in der Regel zügig beantwortet. Inhaltlich lagen die Internet-Ärzte freilich oft daneben: Richtig und vollständig wurden nur vier von 24 Fragen beantwortet. Deshalb sollten medizinische Fragen am besten in mehreren Foren verschiedener Anbieter gestellt und die Antworten verglichen werden, empfehlen die Tester. Auch bezahlte Auskünfte garantierten nicht immer fachliche Qualität.
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