CeBIT 2003: „Virenprogrammierung ist in Asien sexy“

„Das Bewusstsein für Viren, Trojaner und Würmer hat in deutschen Unternehmen zugenommen“, sagte Pino von Kienlin, Geschäftsführer des Antivirusspezialisten Sophos Deutschland im Interview mit ZDNet. Problem in Sachen IT-Sicherheit sei jedoch die unregelmäßige Aktualisierung der Antiviren-Updates in den Firmen.

Wichtig für die Virenbekämpfung sei sicherlich eine schnelle Reaktionszeit. „Wir prüfen jedoch erst die Funktion eines Schädlings und seine Schadenswirkung, bevor wir ein Update herausgeben“, konstatierte Kienlin. Bei Sophos wolle man den Firmen gleich ein performantes Update anbieten, als mehrfach nachbessern zu müssen. Daher könne es schon mal vorkommen, dass es ein wenig länger dauere.

Der „Enterprice Manager“ von Sophos suche stündlich nach neuen Virendefinitionen bei Sophos, um einen größtmöglichen Schutz für die Firmen zu gewährleisten. Neben teilweise automatisierten Analyseprozessen bei Makroviren setzt Sophos laut dem Geschäftsführer zudem 50 Virenexperten ein, die hartnäckige Bösewichte assimilieren und Gegenmittel entwickeln.

Handyviren machen dem Experten auch in diesem Jahr noch keine Kopfzerbrechen. „Solange nicht ein komplettes Outlook auf den Telefonen läuft und sich die Provider gut schützen, ist das keine Massenbedrohung. Wenn es soweit ist, werden wir gerüstet sein.“

Die meisten „malicious Codes“ stammen derzeit laut Kienlins Einschätzungen aus dem asiatischen Raum. Dort sei derzeit die Virenprogrammierung unter den Jugendlichen anscheinend sexy. Auch in die Zukunft sieht der Virenexperte keine großen Veränderung in der Virenszene. „Es wird sich auch künftig hier nicht viel ändern“, so Kienlin. Das Sicherheitsbewusstsein der Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU) habe sich aufgrund der vielen Medienberichte etwas gebessert.

Aufgrund der derzeitigen Wirtschaftssituation dauere aber die Evaluierungszeit in den Unternehmen, bis es zur Entscheidung für eine Antivirenlösung komme, viel länger. „Die IT-Manager nehmen sich bis zu 90 Tage Zeit, um sich vorher über alles zu informieren und zu vergleichen, bevor sie eine Entscheidung treffen.“

Kontakt: Sophos, Tel.: 06136/91193 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Abo für Facebook: Verbraucherzentrale NRW klagt erneut gegen Meta

Diesmal geht es um das neue Abomodell für Facebook und Instagram. Die Verbraucherschützer klagen auf…

4 Stunden ago

Jedes zweite Gerät mit Redline-Infostealer infiziert

Infostealer-Infektionen haben laut Kaspersky-Studie zwischen 2020 und 2023 um mehr als das sechsfache zugenommen.

10 Stunden ago

Kaspersky warnt vor kritischen Sicherheitslücken in Cinterion-Modems

Betroffen sind Millionen IoT- und M2M-Geräte Geräte weltweit. Unter anderem können Angreifer per SMS Schadcode…

15 Stunden ago

Google schließt Zero-Day-Lücke in Chrome

Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

3 Tagen ago

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

4 Tagen ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

5 Tagen ago