Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) will Russland als erstem Land dieser Welt Einblick in den Windows-Quellcode gewähren. Das berichtet die „Moscow Times“ und fügt hinzu, gleichzeitig werde die NATO ebenfalls Zugang erhalten.
In der vergangenen Woche hatte der hochrangige Microsoft-Manager Craig Mundie ein Government Security Program (GSP) angekündigt, mit dem die Regierungen dieser Erde den Quellcode von verschiedenen Windows-Versionen überprüfen können. Damit begegnet der Konzern den wachsenden Unmut von Politikern, mit einem für sie uneinsehbaren Produkt ihrer zeitweise vertraulichen Arbeit nachzugehen.
Durch das Security Program könnten Regierungsstellen permanent den Quellcode sowie technische Details von aktuellen Betriebssystemen und Betaversionen einsehen. Zusätzlich seien Abgeordnete dazu eingeladen, in Redmond ein oder zwei Wochen zu verbringen, um den Produktionsvorgang unter die Lupe zu nehmen. Schließlich sollen auch Krypto-Schlüssel und Entwiklungswerkzeuge ausgehändigt werden, so Mundie. Damit wolle man belegen, dass man keinerlei „Hintertürchen“ in die Systeme eingebaut habe.
In Asien haben sich bereits Japan, Indien und China gegen Windows ausgesprochen. In Europa hat zuletzt Norwegen im Juli vergangenen Jahres einen exklusiven Vertrag über den Einsatz von Windows und Office in der öffentlichen Verwaltung aufgelöst. Zuvor hatte auch Frankreich dem Redmonder Konzern die Freundschaft aufgekündigt, ebenso wie die deutsche Bundesregierung. Diese hatte sich Ende Februar dazu entschlossen, Open-Source-Betriebssysteme auf die Server des Bundestages aufzuspielen. Auf den Clients bleibt aber weiter Windows und Office installiert.
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