Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hat sich von seinem Datenschutz-Chef der Richard Purcell getrennt. Seinen Posten übernimmt der erst vor einem Jahr eingestellte Sicherheitsstratege Scott Charney. Dieser ist damit für die Trustworthy Computing Security Initiative mitverantwortlich. Diese war von Bill Gates Anfang 2002 gestartet worden und sollte die Sicherheit zur ersten Angestellten-Pflicht in Redmond machen. „Wenn wir vor der Wahl stehen, entweder ein Sicherheitsloch zu stopfen oder neue Features zu entwickeln, muss unsere Entscheidung immer zu Gunsten der Sicherheit ausfallen“, erklärte Gates damals. Dem Datenschutz komme nun höchste Priorität zu, verlautete er.
Purcell arbeitet seit zehn Jahren für Microsoft und soll Ende März aus dem Amt scheiden. Er wolle sich „neuen Herausforderungen“ außerhalb des Konzerns stellen. Er war der für den Schutz von Kundendaten zuständige Manager und versuchte zuletzt, anhand einer speziellen Tabelle namens Privacy Health Index das Vorgehen seiner Mitarbeiter zu beurteilen. „Da sie nur etwas managen können, dass sie vorher auch gemessen haben, ist dies ein wichtiger Schritt in Richtung einer Institutionalisierung des Datenschutzes bei Microsoft“, erklärte Purcell im Oktober.
Charney ist Microsofts direkter Draht ins Weiße Haus in Washington und erst seit 1. April vergangenen Jahres im Amt. Er war früher Anwalt im US-Justizministerium und Abteilungsleiter für Digitales Risikomanagement bei Pricewaterhouse Coopers. Er ersetzte Howard Schmidt, der seinen Posten bei Microsoft verließ, um Vice Chairman des Federal Critical Infrastructure Protection-Boards der US-Regierung zu werden.
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